Neues Ernst-Molden-Album "Ho Rugg"

Wenn sich Wiener Dialekt mit Blues oder Folk mischt, spricht man in der heimischen Musikszene gern vom "Neuen Wienerlied". Einer der meistbeachteten Künstler in diesem Bereich ist der Autor und Liedermacher Ernst Molden, seit dieser gemeinsam mit Willi Resetarits 2009 das Album "Ohne di" veröffentlicht hat. Nun bringen die beiden ein neues Album heraus: Es nennt sich "Ho Rugg" und wurde gestern Abend im Wiener Stadtsaal präsentiert.

Morgenjournal, 31.1.2014

Es sind unscheinbare Orte und flüchtige Momente, über die Ernst Molden in seinen Liedern schreibt: Das Café Malipop in der Ungargasse etwa, die besondere Stimmung beim Spaziergang über die tief verschneite Prater Hauptallee oder eine chinesische Großfamilie beim Bärlauchpflücken. Der Liedermacher erzählt seine Geschichten im breiten Dialekt und macht daraus Songs, die einmal als Folkhymne, dann wieder als Blues daherkommen.

Doch "Ho Rugg" ist eigentlich kein reines Ernst-Molden-Album. Die Lieder stammen zwar von ihm, aber an der Umsetzung waren neben Molden und Willi Resetarits der Akkordeonist Walther Soyka und Hannes Wirth an der Gitarre beteiligt. Bereits 2009 haben die vier das Album "Ohne di" eingespielt - nun, fast fünf Jahre später, sei man zusammengewachsen, sagt Molden.

Wahrhaftigkeit und handwerkliche Qualität

Willi Resetarits war es auch, der Ernst Molden erst auf den Wiener Dialekt gebracht hat. Denn bis vor wenigen Jahren hat Molden auf Hochdeutsch geschrieben - bis er eines Tages bei Resetarits in seiner Radiosendung "Trost und Rat" zu Gast war. Dort entdeckte Molden die Vorzüge des Wiener Dialekts für seine künstlerischen Zwecke.

Von älteren Songs wie "Der Wind", den Ernst Molden gestern Abend seinem verstorbenen Vater Fritz Molden widmete, spannte die Band beim Konzert den Bogen zu den zwölf neuen Nummern. Diese sind von jener Wahrhaftigkeit und handwerklichen Qualität durchzogen, für die Ernst Molden von seinen Fans schon lange geschätzt wird.