Statistik: Nur Lungenkrebs geht nicht zurück

In Österreich erkranken jährlich mehr als 37.000 Menschen an Krebs. Fast 20.000 Patienten sterben pro Jahr infolge einer Krebserkrankung, das ist jeder vierte Todesfall. Diese Zahlen hat die Statistik Austria heute im Vorfeld des Weltkrebstages veröffentlicht. Die Zahl der Neuerkrankungen geht aber kontinuierlich zurück, nur bei Frauen und bei Lungenkrebs ist das nicht der Fall.

Mittagsjournal, 31.1.2014

Therapie und Früherkennung

Krebs ist eine der am weitesten verbreiteten Krankheiten. In Österreich ist fast jeder Zweihundertste jährlich mit der Diagnose Krebs konfrontiert, etwa jeder vierte stirbt daran. Das ist die schlechte Nachricht. Die etwas bessere lautet: Das Risiko nimmt ab, die Zahlen gehen langsam zurück - sowohl bei den Erkrankungen als auch bei den Sterbefällen, wenn man die Altersentwicklung mitberücksichtigt. Das sei ein Trend, der sich schon die letzten Jahre abgezeichnet habe, zurückzuführen auf moderne Therapien und verbesserte Früherkennung, sagt Paul Sevelda, Präsident der Krebshilfe.

Mehr Frauen mit Lungenkrebs

Die häufigsten Erkrankungen sind bei Männern Prostatakrebs und bei Frauen Brustkrebs. Jeder vierte Krebs bei Männer betreffe die Prostata, das sind mehr als 4.700. Bei mehr als 5.300 Frauen wird jährlich Brustkrebs diagnostiziert, das ist fast jede dritte Krebserkrankung bei Frauen. Und die Tendenz ist steigend. Der Grund dafür sei etwa eine bessere Früherkennung, aber auch die höhere Lebenserwartung. In der Häufigkeit folgen danach der Darm- und Lungenkrebs, wobei es da zu einer deutlichen Geschlechter-Verschiebung kommt. Bei den Frauen nimmt der Lungenkrebs zu, bei Männer geht er aber zu. Sevelda: "Die Männer hören zunehmend auf mit dem Rauchen, während die Zahl der Frauen, die mit dem Rauchen anfangen und regelmäßig rauchen, weiter steigt." Der Präsident der Krebshilfe fordert mit Nachdruck ein Raucherschutzgesetz, wie es in anderen Staaten bereits etabliert sei.

Wichtiger Krebsabstrich

Eine weniger verbreitete Krebsart ist zuletzt ins mediale Blickfeld gerückt, nämlich der Gebärmutterkrebs oder besser die Vorsorge und Früherkennung dieses Krebses. Gestern wurde bekannt, dass eine Frauenärztin jahrelang Krebsabstriche durchgeführt, aber nicht untersuchen lassen hat. Paul Sevelda sagt, er könne das nicht verstehen, menschlich und fachlich. Denn der Krebsabstrich sei eine sehr wirksame Untersuchung zur Vermeidung von Gebärmutterkrebs. Seit den 50er-Jahren werde Frauen empfohlen, ein Mal im Jahr einen Krebsabstrich durchführen zu lassen.