Kurz: Ausbildung schneller anerkennen

Einen großen Wurf bei der Anerkennung von Qualifikationen aus dem Ausland kündigt Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) jetzt an. Noch immer arbeitet rund ein Drittel der Migrantinnen und Migranten unter ihrem Ausbildungsniveau. Deutliche Verbesserungen soll hier ein eigenes Gesetz bringen, womit alle ausländischen Ausbildungen und Abschlüsse künftig einfacher, rascher und transparenter anerkannt werden können.

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(c) Schimmer, ORF

Morgenjournal, 5.2..2014

Nach deutschem Vorbild

Ein Arzt, der Taxi fährt, oder eine Krankenschwester, die als Putzfrau arbeitet - noch immer keine Seltenheit, nicht zuletzt, weil die Anerkennung ausländischer Qualifikation oft zum bürokratischen Spießrutenlauf wird. Im vergangenen Jahr hat es hier zwar kleine Verbesserungen gegeben wie zentrale Anlaufstellen, sagt Integrationsminister Kurz: Aber jetzt gehe es um "einen großen Wurf". Es soll ein Anerkennungsgesetz nach deutschem Vorbild geschaffen werden. Das soll ermöglichen, dass Ausbildungen im Ausland "rasch und transparent anerkannt werden können, wenn sie österreichischen Kriterien entsprechen."

Vereinheitlichung angestrebt

Das bedeutet konkret: Egal ob Schulabschluss, Lehre oder Studium - für die Anerkennung aller Ausbildungen aus dem Ausland gebe es eine einheitliche gesetzliche Regelung, so Kurz, der weniger Bürokratie, vereinheitlichte Zuständigkeiten, kürzere Fristen sowie einheitliche und transparente Kosten verspricht.

Dafür ist es aber nötig, dass so mancher über seinen Schatten springt - neben vielen Ministerien sind für die Anerkennung bisher nämlich auch noch Länder und Kammern zuständig. Da müssten manche bereit sein, Kompetenz abzugeben, so Kurz. Denn es sei für die Volkswirtschaft am besten, wenn jeder seine Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt einsetzen kann.

Noch in dieser Legislaturperiode

Noch in dieser Legislaturperiode
Startschuss für das neue Gesetz ist am 12. Februar, da gibt es ein Treffen, bei dem alle zuständigen Stellen vertreten sind. Kurz: "Das ist nichts, was von heute auf morgen geht. Die Deutschen haben drei Jahre dafür gebraucht. Und ich würde mir wünschen, dass wir es jedenfalls in dieser Legislaturperiode zusammenbringen." Bei Akademikern sei es bereits gelungen, einen Anspruch auf Entscheidung innerhalb von drei Monaten zu schaffen. Das würde er sich auch für die Anerkennung aller anderen Abschlüsse wünschen, so Kurz.