Mölzer in Erklärungsnot

Der FPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl, Andreas Mölzer, ist in schweren Turbulenzen. Mölzer verglich vor einigen Wochen bei einer Veranstaltung in Wien die EU mit dem Dritten Reich - dazu steht er weiterhin - und er sprach auch von der EU als einem "Negerkonglomerat". Dafür entschuldigt sich Mölzer nun und schließt auch seinen Rücktritt nicht aus.

Morgenjournal, 25.3.2014

"Eindeutige Fehlleistung"

Das Magazin der "Süddeutschen Zeitung" war mit dem Aufnahmegerät dabei, als Andreas Mölzer am Rande einer Buchpräsentation im Februar in Wien politisch völlig inkorrekt wurde. Das sei ihm so nicht erinnerlich gewesen, sagte der freiheitliche EU-Spitzenkandidat nach der Ausstrahlung des Mitschnitts im Ö1 Abendjournal: "Ich habe das jetzt im Abendjournal in diesem Mitschnitt gehört und war selber einigermaßen betroffen und erschüttert. Und es ist wirklich so: Das ist eine Fehlleistung, die mir im Zug einer - wie soll man sagen - emotionalen und dann eher satirischen und ironischen Diskussion gefallen ist. Also eine eindeutige Fehlleistung, und das tut mir natürlich leid."

Rücktritt nicht ausgeschlossen

Mölzer räumt aber ein, dass der Ausdruck "Negerkonglomerat" selbst rassistisch ist und nicht als satirisch-ironisch durchgeht. "Drum tut's mit ja leid, sonst würde ich ja daran nichts relativieren wollen, wenn das nicht so wäre."

Ob er als Spitzenkandidat zurücktreten wird? Mölzer schließt das auch auf mehrmaliges Nachfragen nicht aus: "Darüber diskutiere ich jetzt nicht mit Ihnen im Morgenjournal, da gibt's ernsthaftere Gremien. Soweit wollen wir die Satire und Ironie nicht treiben." Man werde sehen, das würden ganz andere Leute entscheiden, so Mölzer.

Rücktrittsforderungen von der Israelitischen Kultusgemeinde über die Grünen bis zur ÖVP gibt es jedenfalls genug.

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