BauMax: Belieferung funktioniert

Die Baumarktkette BauMax kämpft nach wie vor ums Überleben. Über den Plan, die Kunstsammlung der der Republik zu verkaufen, wird nächste Woche verhandelt. Gespräche mit den Banken gibt es voraussichtlich nach Ostern. Konkrete Zahlen will derzeit niemand nennen, eine Bilanz für das Vorjahr gibt es noch nicht. Die gute Nachricht: Probleme mit Lieferanten hat BauMax derzeit nicht.

Mittagsjournal, 26.3.2014

Das Problem mit dem Lager

Es ist der Unterschied zwischen einer Bohrmaschine und einem T-Shirt, der ein Hauptproblem veranschaulicht. Die Bohrmaschine als Synonym für die Baumarkt-Artikel hat eine Umschlagshäufigkeit von zwei Mal, sagt Sebastian Kummer, Professor für Transportwirtschaft und Logistik an der Wirtschaftsuniversität Wien: eine Ware, die in das Lager kommt, wird zwei Mal im Jahr verkauft. Das macht ein ausgeklügeltes System notwendig, mit dem Transport und Lager organisiert werden.

Dabei hat BauMax einen durchaus guten Ruf: eine Mischung aus Zentrallager, Direktbelieferung der Filialen und kurzfristige Lagerung, hier war BauMax führend.

Genau das ist aber das Hauptproblem: Das Geschäft in Osteuropa ist deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, die geplanten Mengen hat man nicht erreicht. Doch die Fixkosten sind hoch, schon allein das Zentrallager dürfte Personalkosten von 10 bis 15 Millionen im Jahr verursachen, schätzt der Professor.

Dazu kommt ein spezielles Problem im Baumarkt-Bereich: Das Sortiment: Von der Schraube bis zum Gartenhaus sollte alles da sein. Deswegen ist es auch gefährlich den Lagerbestand zu senken.

Wie hoch die Schulden von BauMax tatsächlich sind, ist nach wie vor unklar. Auf Spekulationen will sich niemand einlassen, von einer halben Milliarde bis einer Milliarde ist die Rede - aber das Thema ist heikel, denn es geht um 4000 Arbeitsplätze in Österreich. Um die Arbeitsplätze und weniger um die Kunstsammlung der Familie Essl geht es demnach auch nächsten Mittwoch bei dem Runden Tisch. Minister Ostermayer hat Vertreter des Landes Niederösterreich, der Gläubigerbanken, der Familie Essl und des Sozial-, Finanz- und Wirtschaftsministeriums eingeladen. Für eine Bewertung der Kunstsammlung sei es zu früh, so Minister Ostermayer, zuerst brauche man Fakten zur Lage der Handelskette.

Übersicht

  • Handel