Weltklimabericht: Alle Kontinente betroffen

Überschwemmungen, Dürren und Wirbelstürme werden noch häufiger werden. Längst sind alle Kontinente von der Klimaerwärmung betroffen. Und die Konsequenzen werden schlimmer sein als noch vor ein paar Jahren angenommen. Zu diesem Schluss kommt der Weltklimarat der UNO in seinem neuen Bericht, der heute Früh in Japan veröffentlicht worden ist.

Morgenjournal, 31.3.2014

Wandel trifft alle

Nach tagelangen zähen Verhandlungen haben sich 800 Wissenschaftler und Regierungsvertreter aus aller Welt auf das Papier geeinigt. Und es ist ein düsteres Bild von der Zukunft unseres Planeten. Auf 49 Seiten zusammengefasst zeigen die Klimaexperten, was uns in den kommenden Jahrzehnten bevorsteht. Anders als der erste Teil des Berichts, der sich mit wissenschaftlichen Daten der Erderwärmung beschäftigt hat, listet der jetzt veröffentlichte zweite Teil die konkreten Konsequenzen für den Menschen und seine Lebensräume auf. Kurz zusammengefasst: Wir alle werden unter Hochwasser und Dürren leiden, Kontinente wie Afrika mehr als andere. Die Preise für Lebensmittel werden steigen, die ausreichende Versorgung mit Nahrungsmittel in vielen Regionen schwieriger werden. Bauern werden vom Klimawandel ebenso betroffen sein wie die Bewohner von Städten. Alte Menschen in Europa ebenso wie Nomaden in Afrika. Wenn auch nicht im gleichen Ausmaß.

"Welt bereits verändert"

"Wir sind nicht in einer Zeit wo der Klimawandel ein mögliches künftiges Szenario darstellt, sondern die Auswirkungen der Erderwärmung sind bereits jetzt weltweit spürbar. Die Konsequenzen reichen vom Äquator bis zu den Polen, von den Küsten bis zu den Berge. Der Klimawandel hat unsere Welt bereits jetzt klar verändert", sagt einer der führenden Autoren des Berichts heute bei dessen Vorstellung heute in Yokohama in Japan.

Das Wort Risiko kommt im Schnitt auf jeder Seite des wissenschaftlichen Papiers gut fünf Mal vor. Zu lesen ist da auch, dass einzelne, unvorstellbar gewaltsame Klimaereignisse künftig wahrscheinlicher werden dürften. Und auch wenn sich wissenschaftlich derzeit nicht klar belegen lässt, ob Megastürme wie etwa Taifun "Haiyan", der im Herbst Teile der Philippinen verwüstet hat, bereits auf die Klimaveränderung zurückzuführen sind. Fest steht laut Ansicht der Klimaforscher eines doch: Aufgrund des bereits gestiegenen Meeresspiegel sind die Auswirkungen solcher Stürme schon jetzt wesentlich dramatischer als früher.

Der Bericht schlägt auch Maßnahmen zur Milderung der Auswirkungen des Klimawandels vor: darunter Anpassungen in der Landwirtschaft oder wenig überraschend die Reduzierung der CO2-Emissionen. Doch wäre hier verantwortungsvolles politisches Handeln notwendig. Stattdessen sind bisherige Klimagipfel stets an den Streitereien zwischen einzelnen Ländern gescheitert.

Übersicht

  • Klimawandel