Klima: Höhere Gefahren auch für Europa

Der Weltklimarat IPCC hat einen neuen Bericht über das Ausmaß und die Folgen des Klimawandels vorgelegt. Die Aussagen sind erschreckend: schon jetzt sind schwerwiegende Auswirkungen auf allen Kontinenten und in den Meeren zu beobachten. Und die Zeit, um gegenzusteuern, wird immer knapper.

Ein ausgetrockneter Boden

(c) Patrick-Pleul,dpa

Mittagsjournal, 31.3.2014

Vom Menschen verurteilt

Der Klimawandel lässt nicht nur die Gletscher abschmelzen, verändert Ökosysteme und drängt Arten an den Rand des Aussterbens. Er bedroht auch die Nahrungsversorgung der Menschen weltweit und damit steigt das Risiko für Konflikte, Hungersnöte und Überflutungen in den kommenden Jahrzehnten. Wie viel schlimmer es durch die voranschreitende Erderwärmung noch kommen wird, hängt davon ab, was der Mensch in naher Zukunft dagegen unternimmt. Das sind die Kernaussagen des neuen Weltklimaberichts, dessen zweiter Teil jetzt vorliegt.

Mehr als 300 Wissenschaftler haben fünf Jahre lang daran gearbeitet und Studien gesichtet und Kommentare von Gutachtern geprüft. Schon im ersten Teil des Berichts, der im September veröffentlich wurde, war klar: die Klimaerwärmung ist vom Menschen verursacht und wenn wir nicht gegensteuern, droht ein Temperaturanstieg um mehr als vier Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhundert - mit dramatischen Folgen:

Dramatische Folgen

Die Ernten werden künftig geringer ausfallen: ohne Anpassungsmaßnahmen werden die Erträge von Weizen, Reis, Soja und Mais in vielen Regionen um bis zu einem Fünftel sinken. Das wird die Lebensmittelpreise steigen lassen.
Wasser wird vor allem in subtropischen Ländern knapp, die Ozeane werden weltweit sauer, weil die Meere täglich gut zwanzig Millionen Tonnen CO2 aufnehmen und sich das Gas im Wasser in Säure verwandelt. Die Folge: gefährliche Meeresfluten, auch weil sich Korallenriffe verändern und der Meeresspiegel steigt. Auf Inseln und an den Küsten wird der Lebensraum dadurch knapp.

In Nordamerika steigt die Gefahr von Buschfeuern und Hitzetoten, in Südamerika droht Nahrungsmittelknappheit.

Auch Europa wird vermehrt unter den Folgen des Klimawandels leiden: es wird wahrscheinlich mehr Fluss-Hochwässer geben, mehr Extremregen und im Süden drohen Dürren und Wasserknappheit.

Es ist nicht mehr viel Zeit zu handeln, da sich die Experten einig: doch wenn der Ausstoß von Treibhausgasen rascher gesenkt wird, also derzeit geplant, dann könnten größere Bedrohungen für die menschliche Sicherheit noch vermieden und lebenswichtige Meeressysteme, Wälder und Arten geschützt werden.

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