Klimabericht: Zeit läuft ab

Über 40 Grad letzten Sommer, danach ein Winter, der kaum stattgefunden hat; jeder kann inzwischen sehen, dass sich das Klima ändert. Wie gravierend diese Änderung sein wird, zeigt der neue Bericht, den der Weltklimarat IPCC heute in Japan veröffentlicht hat. Die Kernaussage: Alle Menschen werden betroffen sein, auf allen Kontinenten. Die Zeit, etwas dagegen zu tun, ist praktisch abgelaufen.

Windräder und rauchende Schlote

(c) dpa, Berg

Abendjournal, 31.3.2014

Eine Sekunde vor zwölf

Der Klimawandel lässt Gletscher abschmelzen und bringt Tierarten an den Rand des Aussterbens. Aber auch die Nahrungsversorgung des Menschen ist gefährdet, weil durch die Erderwärmung die Ernten geringer ausfallen. Dadurch steigen die Lebensmittelpreise, Hungersnöte und Bürgerkriege werden wahrscheinlicher. Wasser wird knapp, und es kommt häufiger zu Wetterextremen.

Das alles sind Kernaussagen des neuen Weltklimaberichts. Die Experten sind sich einig: Viel Zeit zum Gegensteuern bleibt nicht mehr. Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt sieht die Politik in der Pflicht: sie müsse Rahmenbedingungen schaffen, die dazu beitragen, dass sich Industrie, Verkehr und Menschen deutlich klimafreundlicher verhalten. Nach den Berechnungen, sei dies möglich, ohne auf Wohlstandsverlust, Beschäftigung, Wachstum und soziale Sicherheit zu verzichten. Man müsse es nur wollen und jetzt die richtigen Schritte setzen, so Schneider.

Wobei - aufhalten könne man den Klimawandel nicht mehr: die entscheidende Frage sei, gelinge es den Klimawandel einzudämmen, damit man mit den Folgen gerade noch zurecht kommt, oder gelinge das nicht.

Wenn der Ausstoß von klimaschädlichem Treibhausgas rascher gesenkt wird als geplant, könne man zumindest die Auswirkungen des Klimawandels abschwächen, so Schneider.

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