EU-Energiekommissar Oettinger beruhigt

EU-Energiekommissar Günther Oettinger versucht, im Gaskonflikt mit Russland zu beruhigen. Es gebe keinen Grund zur Panik, so Oettinger im Ö1-Mittagsjournal. Man arbeite an einer Lösung für den Transit durch die Ukraine und deren offenen Rechnungen.

Mittagsjournal, 11.4.2014

EU-Energiekommissar Günther Oettinger im Gespräch mit Hubert Arnim-Ellissen

Offene Rechnungen werden beglichen

Die EU sei mit den russischen Partnern in einem engen Gesprächskontakt, versichert Öttinger. "Die Russen wollen Gas liefern, weil sie Gas verkaufen und Geld verdienen wollen." Für eine wirklich gute Versorgung seien die Leitungen durch die Ukraine notwendig. In Gesprächen wolle man nun erreichen, dass die Ukraine zahlungsfähig bleibt und die Schulden, die die ukrainische Gasgesellschaft bei der russischen Gazprom hat, nicht weiter steigen. "Und wir glauben, dass dafür in den nächsten Woche Lösungen gefunden werden müssen. Wir haben am Montag die Energieminister und danach die Außenminister zum Gespräch da. Und ich bereite eine Lösung vor, die ein Teil des Hilfspakets wird, das die EU, der IWF und die Weltbank an die Ukraine geben und woraus eine Bezahlung von offenen Rechnungen möglich wird."

"Das ist ein Pokerspiel"

Die Drohung Putins mit dem Gashahn ist für Oettinger weniger schlimm als es sich anhört: "Man soll ja auch nicht alle Drohungen eins zu eins nehmen. Das ist ein Pokerspiel. Die Russen haben Milliarden in Leitungen investiert, und sie wollen Gas verkaufen und brauchen die Erlöse für ihren Staatshaushalt. Und wir bezahlen pünktlich und sind der beste Markt." Andere Märkte für russisches Gas, wie etwa China, seien in Zukunft denkbar, aber nicht in den nächsten Jahren.