Klimawandel: Regionen brauchen Strategien

Der dritte Teil des Weltklimaberichtes hat die Kernaussage: Dem Klimawandel kann noch Einhalt geboten werden, wenn jetzt rasch gehandelt wird: weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien. Dennoch wird sich das Klima um zumindest zwei Grad erwärmen. Für Österreich bedeutet das, Anpassungsstrategien zu entwickeln - und zwar jede Region für sich.

Mittagsjournal, 14.4.2014

Hilfe aus dem Handbuch

Der Klimawandel sei in Österreichs Regionen angekommen, sagt Ingmar Höbarth vom Klima- und Energiefonds. Die Veränderungen seien von der Bevölkerung und der lokalen Wirtschaft spürbar, etwa wenn ein Hang, der immer stabil war, zu rutschen beginnt.

Was aber tun, wenn ein Ort, ein Bürgermeister erkennt, dass Abwarten und Tee trinken nicht die Antwort auf den Klimawandel ist? Sich Hilfe holen - lautet die Antwort des Umweltbundesamtes und des Klima- und Energiefonds darauf. Und zwar gibt es jetzt erstmals ein wissenschaftlich fundiertes Handbuch, wie Regionen und Gemeinden ihre eigene, individuelle Klimawandelanpassungsstrategie entwickeln können.

Beispiel in Oberösterreich

Karl Kienzl vom Umweltbundesamt sagt, man habe sich vorher 30 internationale Handbücher angesehen, mit Praktikern die Umsetzung besprochen und in Oberösterreich und im Waldviertel auch ausprobiert. Stichwort Oberösterreich: Im Bezirk Freistadt, gibt es seit drei Jahren das Pilotprojekt Helios Sonnenstrom. Auf allen öffentlichen Dächern - von der Freiwilligen Feuerwehr angefangen über Sportvereine bis hin zu Schulen und Kindergärten - wurden Photovoltaik-Anlagen installiert und großteils über Bürgerbeteiligung installiert, schildert Norbert Miesenberger. Das Ergebnis sei erfreulich. Zu Spitzenzeiten produzierten die Kollektoren 4,3 Megawatt Sonnenstromleistung, 1.500 Haushalte bräuchten keine Energie mehr aus fossilen Brennstoffen. Damit habe man das Sonnenstromaufkommen von unter einem Prozent auf acht bis zehn Prozent gesteigert, damit sei man in der "Eliteliga der Welt".

Klimawandel-Anpassung ist also machbar und vor allem höchst an der Zeit - auch wenn es dazu keine gesetzliche Verpflichtung gibt. Die rasche Umstellung auf erneuerbare Energie sei die Prämisse, dann gehe es darum, die Folgen des Klimawandels entsprechend zu gestalten, so Ingmar Höbarth vom Klima- und Energiefonds.

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