Kinderfoto-Beschränkung auch in Österreich?

In Deutschland will der Justizminister den Kampf gegen Kinderpornografie verschärfen. Laut einem Gesetzesentwurf soll in Deutschland der Handel mit Fotos oder Videos von nackten Kindern künftig hart bestraft werden. Auch in Österreich fordern Kinderschützer eine Verschärfung des Strafgesetzes, um die Rechte von Kindern besser zu schützen.

Morgenjournal, 16.4.2014

Kinderfotokataloge verbieten

Wenn in Österreich Filme oder Bilder mit nackten Kindern in einem Online-Katalog gekauft werden, dann ist das nicht unbedingt strafbar. Und zwar dann nicht, wenn auf einem Foto kein sexueller Bezug zu erkennen ist. Astrid Winkler von der Kinderschutzorganisation Ecpat fordert dennoch, dass auch solche Bilder verboten werden: "Ich kann keinen sinnvollen Zweck erkennen, warum Nacktfotos von Kindern über kommerzielle Webseiten, sprich Firmen, überhaupt vertrieben werden sollen. Letzendes kann die Zielgruppe nur Menschen sein, die sich anhand dieser Fotos befriedigen oder diese Fotos weiter verwenden."

Kampf gegen "Einstiegsdroge"

Denn, sagen viele Experten, Bilder von nackten Kindern können so etwas wie eine Einstiegsdroge sein. Wenn sich jemand solche Fotos ansieht, konsumiert er oft bald auch kinderpornografisches Material. Schon deshalb müsse man das Gesetz verschärfen, sagt Astrid Winkler von Ecpat. Die Frage sei nur, wie man das regelt - unter dem Tatbestand Kinderpornografie oder Schutz der Privatsphäre, dass ohne Zustimmung der Betroffenen zustande gekommene Bilder nicht veröffentlicht werden dürfen.

Allerdings müsse es auch Grenzen geben, so Winkler. Sonst bestünde die Gefahr, dass sich Eltern strafbar machen, wenn sie auf Facebook Fotos ihrer kleinen Kinder am Strand, wenig oder gar nicht bekleidet, zeigen.

Aus dem Justizministerium heißt es dazu: Minister Wolfgang Brandstetter sei für Änderungen offen, die Arbeitsgruppe zur Strafrechtsreform beschäftige sich derzeit mit diesem Thema.

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