Ukraine-Krise verschärft sich weiter

Während in Genf verhandelt wird, kommt es in der Ostukraine immer wieder zu Zusammenstößen zwischen ukrainischen Truppen und den von Russland unterstützten separatistischen Milizen. Bei einem Feuergefecht wurden drei Separatisten erschossen. Heute hat die Ukraine die Einreisebestimmungen für Russen massiv verschärft - eine weitere schwere Belastungsprobe in dieser Krise.

Zerschossenes Polizeiauto in der Ukraine

(c) Pilipey, EPA

Abendjournal, 17.4.2014

Drei Tote

Beim Angriff von Separatisten auf einen Stützpunkt der Nationalgarde in Mariupol seien in der Nacht drei der Eindringlinge getötet worden, sagte der ukrainische Innenminister Arsen Awakow. Er sprach von rund 300 bewaffneten Separatisten, die den Stützpunkt mit Gewehren und Brandsätzen angegriffen hätten. Nach seinen Angaben wurden drei von ihnen getötet und 13 verletzt. Die Separatisten sprachen dagegen von einer friedlichen Demonstration, auf die die Sicherheitskräfte das Feuer eröffnet hätten. Es waren Zusammenstöße mit den meisten Toten seit Beginn des Aufstands im Osten der Ukraine vor zehn Tagen.

Kopfgeld auf "russische Agenten"

Mit einem Kopfgeld auf russische Agenten will der reiche Gouverneur des ukrainischen Gebiets Dnjepropetrowsk, Igor Kolomoiski, die Moral im Kampf gegen Separatisten stärken.

Für jeden festgenommenen und den Behörden übergebenen Söldner zahle der Milliardär 10.000 US-Dollar (rund 7200 Euro), die Befreiung eines besetzten Verwaltungsgebäudes sei ihm je 200.000 Dollar wert, ließ Kolomoiski über Facebook mitteilen. Er kündigte auch Prämien für die Abgabe von Gewehren und Granatwerfern an.

Verschärfte Personenkontrollen

Unterdessen hat die Ukraine die Einreisebestimmungen für Russen und Einwohner der abtrünnigen Halbinsel Krim verschärft. Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren würden nur noch ins Land gelassen, wenn sie aus familiären oder beruflichen Gründen einreisen wollten und dies mit Dokumenten belegen könnten. Das hätten die ukrainischen Behörden mitgeteilt, betonte die russische Fluglinie Aeroflot in Moskau. Zudem würden 20 bis 35 Jahre alte Frauen von der Krim besonders kontrolliert, Familien mit Kindern hingegen ohne Kontrolle durchgelassen. Die Airline kündigte an, Tickets in die Ukraine kostenlos zurückzunehmen. (Text: APA, Red.)