Interview mit Daniel Behle

Es gilt als einer der vielseitigsten deutschen Tenöre: Das Repertoire von Daniel Behle reicht von Gluck und Mozart bis zu Richard Strauss. Strauss singt Behle in Salzburg bei den Osterfestspielen: in "Arabella" ist er in der Partie des Matteo zu hören.

Kulturjournal, 17.04.2014

Die Tenorpartien bei Strauss sind zumeist sehr hoch, manchmal sind das auch merkwürdige Typen, doch Daniel Behle hat einen guten Draht zu dieser Figur, hat er Eva Halus erzählt. Stets verzweifelt, immer an der Grenze zum Selbstmord - Matteo ist eine durchaus problematische Figur, aber jede Figur, die man singe, müsse man auch lieben, meint Daniel Behle.

Daniel Behle macht gern viele Worte, er liebt es, ausführlich über seine Arbeit und seine Pläne zu erzählen. Und die Arbeit ist durchaus vielfältig, reicht vom Lied über Konzerte bis zur Oper. Die Favoriten wechseln. Daniel Behle liebt nicht nur gegensätzliche Aufgaben, er überlegt sich auch, wie CD-Aufnahmen so gestaltet werden können, dass sie zum Publikum von Heute passen: Der Liederzyklus "Die schöne Magelone" von Johannes Brahms liegt als Doppel-CD vor, auf einer CD sind ausschließlich die Lieder, auf der zweiten werden die Lieder durch die zu Grunde liegende, deutlich verkürzte Erzählung verbunden.

Daniel Behle hat nicht nur Gesang studiert, sondern auch Posaune und Komposition. Es fehle ihm allerdings die leichte Hand beim Schreiben, weil er zu selten zum Komponieren Zeit finde, klagt der Sänger. Doch er hat zum Beispiel die "Winterreise" für Streichquartett arrangiert.

Bleibt noch die Frage nach einer Wagner-Partie: Für 2018 könnte Daniel Behle sich das vorstellen, Lohengrin, David oder Stolzing könnten das sein.