Hoffnung für OSZE-Beobachter in Ukraine

Für die Militärbeobachter der OSZE, die seit vergangenem Freitag von pro-russischen Milizen in der Ost-Ukraine festgehalten werden, gibt es Hoffnung: Russlands Präsident Wladimir Pution selbst gar hat sich für ihre Freilassung ausgesprochen. Gleichzeitig verschärft sich aber der Krieg der Worte zwischen den USA und Russland.

Morgenjournal, 30.4.2014

Putin: "Schlüsse ziehen"

Die Sanktionen gegen Russland hätten keine rechtliche Grundlage und fügten den Beziehungen zwischen Russland und dem Westen Schaden zu - das sagt Wladimir Putin gestern Abend im russischen Staatsfernsehen: "Ich denke, das liegt daran, dass unsere westlichen Partner sich dafür entschieden haben, die Krise in der Ukraine mit gewaltsamen Mitteln zu lösen, dann haben sie erkannt, wohin das führt, und jetzt suchen sie einen Schuldigen." Und dieser Schuldige sei eben Russland. Moskau habe weder Milizen noch Spezialeinheiten in der Ukraine, versichert Putin. Er hoffe, dass die Militärbeobachter der OSZE bald freigelassen werden. Alle Beteiligten sollten aus den Ereignissen aber ihre Schlüsse ziehen.

Kerry scharf gegen Putin

Scharfe Töne kommen auch von der anderen Seite des Atlantik. US-Außenminister John Kerry warnte, dass Russland unter Putin die gesamte Sicherheitsarchitektur in Mittel- und Osteuropa in Frage stellen wolle. Das sei ein Weckruf für die NATO. Putin müsse klargemacht werden, dass das Territorium der NATO-Staaten unverletzlich sei: "Auf dem Spiel steht das gesamte Modell unserer weltweiten Führerschaft. Aber wenn wir zusammenstehen, Stärke aus der Vergangenheit ziehen und heute nicht selbstgefällig sind, dann bin ich zuversichtlich, dass die NATO - die stärkste Militärallianz des Planten - ihren Nutzen aus dieser Krise ziehen wird." Egal was passiere, die USA und ihre Verbündeten würden die Ukraine unterstützen, so Kerry.

Putin schwingt Energiekeule

Russland ist offenbar bereit, diesen Fehdehandschuh aufzunehmen: Bei der Sitzung des UNO-Sicherheitsrates in der Nacht nannte der russische Vertreter Vitalij Tschurkin die Führung in Kiew eine "sogenannte Regierung". Nicht Russland habe seine Truppen über die ganze Welt verstreut stationiert, sondern die USA. Und Moskau ist offenbar auch nicht bereit die Sanktionen einfach hinzunehmen, erklärt Wladimir Putin: "Wenn das so weitergeht, müssen wir uns überlegen, wer wie in den Schlüsselsektoren der russischen Wirtschaft tätig sein kann, darunter die Energiewirtschaft." Entspannung sieht offensichtlich anders aus.