Experten: Zu wenig Budget für Arbeitsmarkt

Im Budget für das heurige und das nächste Jahr versucht die Regierung Akzente im Arbeitsmarkt zu setzen. Zum Beispiel will man die Arbeitslosigkeit von älteren Arbeitslosen bekämpfen. Insgesamt gibt es aber nicht mehr Geld für den Arbeitsmarkt, und die Regierung könnte hier durchaus mehr tun, kritisieren Wirtschaftsforscher.

Mittagsjournal, 30.4.2014

"Mehr Budget wäre sinnvoll"

Wer mit über 50 arbeitslos wird, der hat es oft schwer, wieder einen Job zu finden. Die Regierung greift hier aktiv ein, und gibt heuer und in den nächsten zwei Jahren insgesamt 370 Millionen Euro aus. Unternehmen bekommen Förderungen, wenn sie ältere Arbeitnehmer einstellen, sagt Helmut Mahringer vom Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO). Dazu gehören Eingliederungsbeihilfen wie Subventionen von Lohnkosten für eine Anfangsphase einer Beschäftigung, zusätzlich Beschäftigungsprojekte für Arbeitskräfte mit gesundheitlichen Einschränkungen.

Insgesamt gebe es aber nicht deutlich mehr Geld für den Arbeitsmarkt, sagt WIFO-Experte Helmut Mahringer. Das was dazukommt, werde wegen der steigenden Arbeitslosigkeit vermutlich gerade ausreichen, damit das AMS sein Angebot halten kann. Möglicherweise seien auch leichte Kürzungen notwendig: "Für diese verschärfte Situation auf dem Arbeitsmarkt wäre eine expansivere Budgetpolitik im Bereich der Arbeitsmarktpolitik sinnvoll oder argumentierbar gewesen."

"Verfestigte" Langzeitarbeitslosigkeit

Denn mittlerweile könne man am Arbeitsmarkt eine besorgniserregende Entwicklung beobachten: Es gibt ein immer größeres Problem mit Langzeitarbeitslosen, die lange oder immer wieder von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Experten sagen dazu, die Arbeitslosigkeit hat sich verfestigt. Und das sei schwieriger zu überwinden und brauche intensivere Investitionen, so Helmut Mahringer.

Neue Konkurrenz durch Zuwanderer

Besonders schwer am Arbeitsmarkt haben es Menschen, die aus den traditionellen Gastarbeiterländern zugewandert sind. Sie sind teils schlecht qualifiziert, oder sie sprechen die Sprache nach wie vor nicht gut. Dazu kommt, dass sie Konkurrenz bekommen von besser qualifizierten Zuwanderern aus Nachbarländern wie der Slowakei und Ungarn, sagt Helmut Mahringer. Für diese Gruppe wären gute Deutschkenntnisse besonders wichtig, Aktionen des AMS würde da auch gut angenommen. In diesem Bereich sollte die Regierung allerdings noch größere Anstrengungen unternehmen, sagt der WIFO-Experte.