I Dance: "Alice im Mongolenland"

8. April 2017, 21:58

Seit ihrer Gründung 2008 hat die Wiener Tanzkompagnie mit Künstlern wie Peter Turrini zusammengearbeitet und war auf Bühnen wie dem Theater in der Josefstadt oder Claus Peymanns Berliner Ensemble zu sehen. Ein "Rat der Geister" wacht über das Geschehen im neuen Tanztheater-Stück der "I dance company".

"Alice im Mongolenland" hat mit Lewis Carrolls ähnlich lautendem Klassiker wenig zu tun: Es ist der Titel eines Kinderbuchs der deutschen Autorin Ulrike Kuckero. Alice, ein Mädchen mit Down-Syndrom, wird von Altersgenossen spöttisch als "Mongo" bezeichnet. Doch statt sich zu kränken, lässt sie sich eher davon inspirieren und beschließt kurzerhand, in die ferne Mongolei aufzubrechen.

Der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben, von dem das Stück handelt, ist gerade für Menschen mit Down-Syndrom ein wichtiges Thema.

Um nichts weniger geht es auch in der "I dance company". Ziel ist es, Menschen mit Trisomie 21 die Möglichkeit zu geben, sich auf der Bühne auszudrücken, sie aber auch zu professionellen Schauspielerinnen und Tänzern auszubilden, erklärt Beata Vavken, Leiterin der Tanzkompagnie.

Schauspiel, Live-Musik und Tanz fügen sich im Stück "Alice im Mongolenland" zu einem dramaturgischen Ganzen. Das Besondere an der Arbeit mit diesem Ensemble, so Vavken, seien die Ehrlichkeit und die geradzu übertriebenen Emotionen, mit denen die Menschen mit Down-Syndrom an die Sache herangehen.

Von dieser Unmittelbarkeit haben sich auch Ingrid Burkhardt und Erich Schleyer begeistern lassen. Die beiden Schauspiel-Größen wirken im neuen Stück der "I dance company" mit, das heute Abend im Rabenhof-Theater erstmals über die Bühne geht.