Sommerferien: Deutsche Touristen bleiben aus

Heute beginnen in Österreich für viele die Sommerferien, doch der heimische Tourismus ist schlecht in die Sommersaison gestartet: Vor allem die Deutschen lassen derzeit aus, mit ein Grund ist die Fußball-Weltmeisterschaft.

Morgenjournal, 28.6.2014

WM als Urlaubsbremse

Der deutsche Markt ist für den österreichischen Tourismus der wichtigste Herkunftsmarkt, seit Jahresbeginn kommen allerdings weniger Gäste aus Deutschland nach Österreich, ein Grund dafür ist die immer noch schwache Konjunktur, und jetzt kommt auch noch die Fußball-WM als Urlaubsbremse dazu, sagt Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer. Doch das heißt noch nicht, dass die Gäste generell ausbleiben - der Urlaub werde nur verschoben, am Jahresende werde es kein Minus geben, gibt sich Nocker-Schwarzenbacher optimistisch. Allerdings soll die Österreich Werbung dennoch zusätzlich am deutschen Markt werben, "da darf man nicht nachlassen". Denn allein im Mai betrug das Minus aus Deutschland fast 20 Prozent.

Optimismus für gesamte Saison

Positive Nachrichten kommen hingegen vom Heimmarkt: Das Deutschen-Minus konnte durch ein Österreicher-Plus "teilweise kompensiert" werden. So erwartet Obfrau Nocker Schwarzenbacher trotz des schwachen Auftakts für die gesamte Sommersaison bei den Nächtigungszahlen ein "kleines Plus" und beim Ertrag "eine schwarze Null". Denn traditionell geht die Sommerurlaubssaison erst Mitte Juli in Österreich so richtig los. Allerdings, und das betrifft die Erträge, ein Trend hat sich in den letzten Jahren verfestigt: Die Aufenthaltsdauer nimmt stetig ab, bei den Ausgaben am Urlaubsort wird gespart, und es wird immer kurzfristiger gebucht. Daher seien flexible und gute Angebote nicht nur im Frühbucherbereich nötig, sagt Nocker-Schwarzbacher an die Adresse der Hoteliers.

Wie wichtig eine erfolgreiche Sommersaison im Tourismus ist, belegen auch diese Zahlen: 230.000 Arbeitsplätze hängen in Österreich vom Tourismus ab, 42 Milliarden Euro werden erwirtschaftet - immerhin gut 15 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung Österreichs.

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