RH-Bericht: Verfehlungen der Bundestheater

Alles muss raus - kein Schlussverkauf, aber der Rechnungshofbericht über die Bundestheater-Holding fordert Konsequenzen: die Holding hat ihre Kontrollpflicht und strategische Führungsrolle gegenüber den Bundestheatern verabsäumt und das Kulturministerium hatte nicht kontrolliert, was die Holding treibt.

Die Kassa der Bundestheater

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Morgenjournal, 25.07.2014

"Man hat zu lange weggeschaut", meint Kulturminister Ostermayer dazu, dass laut Rechnungshofbericht alle Institutionen versagt haben. Die Empfehlungen des Berichtes sollen umgesetzt werden und auch der Anwalt werde noch einmal mit der Causa befasst, sowohl in strafrechtlicher Hinsicht, als auch bezüglich Schadenersatz. Ob es zu Schadenersatzforderungen komme, werde man jedoch erst nach deren Stellungnahme sehen.

Sektionschef Michael Franz, der für die "Causa Burgtheater" zuständig war, hat zwar augenscheinlich versagt, eine Entlassung sei jedoch aufgrund seines Dienstverhältnisses nicht möglich, aber man werde prüfen, ob und welche Verantwortung er hat, so Ostermayer.

Zum Vorwurf von Springers Vertragsverlängerung ohne Ausschreibung sagt Ostermayer, das wäre nach jetziger Regelung nicht mehr möglich. "Das gilt auch für die Verlängerung von Museumsdirektor/innen."

Angesichts der hohen Gehälter von Springer & Co. sagt Ostermayer: "Wir stehen in einem internationalen Wettbewerb, aber ich schau in jedem einzelnen Fall, ob es möglich ist, (in Zukunft) geringere Gehälter zu vereinbaren."

Eine Zerschlagung der Holding käme für ihn infrage, "aber ich glaube nicht, dass es das Ergebnis sein wird." Er werde jedoch "von den Besten lernen" und werde daher ein bestmögliches Ergebnis erzielen. "Wenn es rechtliche Schritte zu setzen gibt, dann setze ich sie, unabhängig davon, wer mit wem wie auch immer irgendwie in Kontakt stand."