Salzburg: "Letzte Tage der Menschheit"

Karl Kraus hat seine Tragödie "Die letzten Tage der Menschheit" selbst für unaufführbar gehalten. Das Werk, das keine Fiktion ist, sondern aus einer Ansammlung von erschütternden Zitaten seiner Zeitgenossen besteht, hat morgen bei den Salzburger Festspielen Premiere. Als Regisseur ist Georg Schmiedleitner eingesprungen, nachdem der ehemalige Burgtheaterchef Matthias Hartmann die Regie zurücklegen musste.

Mittagsjournal, 28.7.2014

Regisseur Georg Schmiedleitner im Gespräch mit Sabine Oppolzer über die Aktualität der "Letzten Tage der Menschheit", nach der letzten Probe.

Heute, am 28. Juli vor 100 Jahren, hat Österreich Serbien den Krieg erklärt - nachdem 1 Monat davor der Thronfolger in Sarajewo ermordet worden war. Wie sich die Ereignisse in der Weltgeschichte manchmal überstürzen, wie die Kriegslust mit zynischen Slogans wie „Serbien muss sterbien!“ angeheizt wurde, wie junge Menschen an der Front verheizt wurden und welche Rolle die Zeitungen in der ganzen Kriegspropaganda spielten - das hat Karl Kraus in seinem Stück "Die letzten Tage der Menschheit" analysiert.