Nahost: Keine Feuerpause zum Fastenbrechen

Jede Stunde, die gekämpft wird, bedeutet weitere Todesopfer, weiter schwer verletzte, teils verstümmelte Menschen. Im Gaza-Konflikt wurde die relative Ruhe des heutigen Tages zuletzt wieder von Angriffen beider Seiten unterbrochen. Den Bewohnern von Gaza ist eine Feuerpause zum dreitägigen islamischen Fests des Fastenbrechens damit nicht gegönnt.

Abendjournal, 28.7.2014

Israelische Soldaten an der Grenze zum Gazastreifen

(c) EPA, SAFADI

Waffenruhe hielt nur wenige Stunden

Zum weltweiten muslimischen Fest des Fastenbrechens ist die Zeit für eine sofortige und bedingungslose Feuerpause gekommen, appelliert ein unermüdlicher Ban Ki Moon: "Im Namen der Menschlichkeit: die Gewalt muss aufhören!".

Aber im Gazastreifen geht der Kriegslärm weiter. Nur wenige Stunden hat die Waffenruhe gehalten. Die militante Hamas hat von neuem Raketen aus Israel gefeuert, erklärt die Armee und hat ihre Luftangriffe wieder aufgenommen, gegen Abschussrampen der Hamas. Nein, gegen ein Krankenhaus und ein Flüchtlingslager, sagen die Palästinenser. Sieben spielende Kinder sollen in dem Flüchtlingslager getötet worden sein. Eine unabhängige Bestätigung gibt es dafür bis jetzt nicht.

Verändertes Kräftespiel im Nahen Osten

Israel macht fehlgesteuerte Hamas-Raketen für die jüngsten Angriffe auf zivile Ziele verantwortlich. "Was soll das für ein Fest zum Ende des Ramadan sein, mit Toten und Zerstörung", klagt eine Frau, die mit dutzenden anderen Familien in eine Schule geflüchtet ist. "Warum hilft uns niemand, wo sind alle?"

Alle Versuche, diesen neuerlichen Krieg mit Diplomatie zu beenden, bleiben bis jetzt erfolglos. Die arabischen Revolutionen haben das Kräftespiel im Nahen Osten verändert. Mit der Folge, dass es derzeit niemanden gibt, dem alle Seiten vertrauen.

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