Kasernen-Verkäufe bringen Geld fürs Heer

Im Streit um Asylquartiere rücken Kasernen immer mehr in den Fokus der Auseinandersetzung. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) will auch leerstehende Kasernen nutzen. Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) braucht aber offenbar das Geld aus den Verkäufen von Kasernen für das Bundesheer. Drei Liegenschaften stehen derzeit zum Verkauf, etliche wurden schon veräußert.

Morgenjournal, 30.7.2014

Satte Millionenbeträge

Mehr als 250 Millionen Euro hat das Bundesheer durch Verkäufe von Liegenschaften schon eingenommen . Jetzt geht es noch einmal um fast 14 Millionen. Denn zu verkaufen sind derzeit noch die Kasernen samt Übungsplätzen in Pinkafeld und Oberwart sowie der Fliegerhorst Nittner in Graz. Einen weiteren satten Millionenbetrag soll noch die Kaserne in Baden bringen mit 40.000 Quadratmetern Grund. Abgewickelt wird dieser Verkauf über die "Gesellschaft für Strategische Immobilien", dem extra geschaffenen Maklerbüro für Bundesheerverkäufe. Geschäftsführer Stephan Weninger sagt, der Preis hänge von der Lage ab, aber auch von Denkmalschutz und Bodenkontamination. Dafür würden extra unabhängige Gutachten beauftragt, der Mindestkaufpreis werde in einer internen Kommission festgelegt.

Stephan Weninger sagt, zwei Objekte könnten gute Preise erzielen, nämlich die Turba-Kaserne in Pinkafeld und die Kaserne in Baden bei Wien. Die von der Innenministerin als Flüchtlingsquartier avisierte Kaserne in Ebelsberg in Oberösterreich sei noch nicht am Markt, werde teilweise genutzt und erst ab Ende 2015 angeboten.

Verkauf über BIG für Schulbau

Liegenschaften des Bundesheers werden hauptsächlich von Bauträgern gekauft, aber auch von Privaten, sagt Stephan Weninger, von anderen Ministerien kaum. Das habe es nur einmal über die Bundesimmobilien-Gesellschaft (BIG) gegeben, etwa als im 14. Wiener Bezirk eine Schule errichtet werden sollte.

Für das Bundesheer-Maklerbüro sei aber nicht entscheidend, wer der Käufer ist: "Wir haben den Auftrag, die Liegenschaft bestmöglich zu verwerten." Das Innenministerium habe bisher nicht abgefragt. "Die Entscheidung liegt aber nicht bei uns. Der Verkauf erfolgt bei uns immer über eine öffentliche Ausschreibung." Stephan Weninger sagt, die Frist laufe noch, es könne sich jeder bewerben, der Interesse habe.

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