Gaza: Tote nach Attacke auf UNO-Schule

Eine Schule in einem UNO-Flüchtlingscamp, die vielen Menschen als Notunterkunft dient, ist von israelischen Panzergeschossen getroffen worden.
15 Menschen sind tot. Mindestens 90 wurden verletzt. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den Beschuss scharf verurteilt. Ägyptische Vermittler versuchen jetzt diesen Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen. Es soll zu ersten Treffen in Kairo kommen.

Trauernde im Gaza-Streifen

(c) EPA/OLIVER WEIKEN

Mittagsjournal, 30.7.2014

UNO-Schule in Gaza getroffen

Zumindest zwei israelische Panzergeschosse haben die Schule voll getroffen. Die erste hat ein Loch ins Dach gerissen. Die zweite direkt in ein Klassenzimmer eingeschlagen: Blut auf dem Boden, Blut an den Wänden. Als heute in der Früh die Granaten eingeschlagen haben, sind hunderte Menschen hier gewesen. Statt Schutz in einer UNO Einrichtung gibt es Tot und Verzweiflung: "Wir haben geschlafen. Unter den Schutz Gottes. Unter dem Schutz der UNO. Es ist nicht fair was sie mit uns machen. Sie haben mehr als 50 Menschen ermordet. Möge Gott die Juden bestrafen und möge er auch jene Araber bestrafen die nur zusehen und nichts unternehmen. Es ist genug. Habt Gnade mit uns."

Die Toten werden weggetragen. In den Gesichtern kann man die Verzweiflung und den Hass der Menschen sehen. Im Krankenhaus sind die Gänge überfüllt. In den Zimmern gibt es schon lange keinen Platz mehr. Wunden werden genäht. Viele kleine Kinder sind zu sehen. Natürlich ist auch das Teil des Propagandakrieges. Die Journalisten werden meist zu den kleinen Patienten geführt. Die Weltöffentlichkeit soll die, aus Sicht der Palästinenser, Gräueltaten Israels sehen.

Hoffnung auf ägyptische Friedensinitiative

Und so wie der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gestern gesagt hat, dass der Krieg noch lange dauern kann, zeigt sich auch sein Gegenüber im Gazastreifen, Mohammed Deif, Kommandant der Al-Qassam Brigade kampfbereit. "Die Besatzer werden keine Sicherheit haben bevor unsere Bevölkerung nicht in Freiheit und Würde leben kann. Es wird keine Waffenruhe geben bevor die israelische Aggression nicht beendet ist und die Blockade des Gaza Streifens aufgehoben wird. Wir werden keine halben Lösungen mehr akzeptieren von denen unsere Bevölkerung nichts hat", sagt er.

Die Lage ist und bleibt verfahren. Denn Israel pocht darauf, dass die Hamas zuerst ihre Raketenangriffe beenden muss, sagt der Sprecher des Außenministeriums. Hamas sei das Problem. Zumindest die Hälfte der rund 1.200 Toten im Gaza-Streifen seien durch Geschosse der Hamas selbst getötet worden. Und alle fünf Waffenstillstandsabkommen seien von der Hamas gebrochen worden. Trotzdem sei man, von israelischer Seite aus, bereit zu verhandeln. Jetzt liegt die Hoffnung auf der ägyptischen Friedensinitiative. Ein Verhandlungsteam der Palästinenser ist für Vorgespräche in Kairo eingetroffen. Und auch die israelische Seite hat bereits sondiert.

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