KfV fordert Alko-Kontrollen auf Autobahnen

Bei einem Geisterfahrerunfall auf der A1 in Oberösterreich sind heute Nacht zwei Menschen ums Leben gekommen. Der 54-jährige Geisterfahrer blieb beinahe unverletzt, er hatte 1,4 Promille Alkohol im Blut. Alkoholisierte Lenker auf der Autobahn sind keine Seltenheit, Experten weisen darauf hin, dass Betrunkene oft sogar gezielt auf Autobahnen ausweichen, um Kontrollen zu entgehen.

Zerstörtes Auto auf der Autobahn

(c) APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR

Mittagsjournal, 30.7.2014

Autobahnen als Ausweichroute

Das Risiko auf der Autobahn in eine Alkohol-Kontrolle zu geraten wird von Vielen als sehr gering eingeschätzt bestätigt Otmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit: "Wir wissen das schon sehr lange, dass hier versucht wird die Autobahnen zu benutzten, zur Umgehung von möglichen Kontrollen". Denn auf Autobahnen sei es schwieriger Kontrollpunkte einzurichten. Wer einmal entdeckt hat, dass er auf der Autobahn straffrei bleibt, würde diese Route wiederholt nützen und das auch stark alkoholisiert, sagt Thann. "Wir sprechen hier nicht von 0,5 oder 0,7 Promille, wir sprechen ja jenseits von ein Promille. Vor allem sind das Wiederholungstäter: Die fahren nicht einmal diese Strecke, sondern die fahren jede Woche zumindest einmal diese Strecke, bis dann etwas passiert."

So wie heute Nacht beim Geisterfahrerunfall auf der Westautobahn in Oberösterreich. Ein folgenschwerer Unfall, der aber genau dem bekannten Schema entspricht heißt es beim Kuratorium: "Ja das ist der typische Geisterfahrer: männlich, alkoholisiert und zwischen 40 und 60 Jahren alt".

Kontrollen während der Nachtzeit

Um Alko-Lenkern den Schleichweg Autobahn künftig abzuschneiden, müsse es verstärkte Kontrollen sowohl auf der Autobahn als auch an den Auf- und Abfahrten geben, fordert Verkehrsexperte Otmar Thann. "Das effizienteste Vorgehen wäre,vor allem während der Nachtzeit, Kontrollen anzukündigen und auch durchzuführen, also zu der Zeit wo diese Alkohollenker unterwegs sind."

Von der Polizei heißt es dazu, die Autobahnen seien ganz sicher keine kontrollfreie Zone. Es stimme aber, dass Schwerpunktaktionen direkt auf der Autobahn aufwendig sind und sich schnell herumsprechen. Alkohol-Kontrollen würden aber auch von Zivilstreifen und normalen Streifenwagen durchgeführt.