Ukraine: Weißrussland will vermitteln

Während die Kämpfe in der Ostukraine weitergehen, versucht jetzt ein weiteres Land, im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland, zu vermitteln: Weißrussland, das von seinem Präsidenten Alexander Lukaschenko diktatorisch regiert wird, hat seine Hilfe angeboten.

Abendjournal, 30.7.2014

Ukraine-Kontaktgruppe: Zugang zur Absturzstelle

Schon morgen könnten die nächsten Verhandlungen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe beginnen und zwar an einem unerwarteten Ort: der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte den weißrussischen Präsidenten Lukaschenko um Unterstützung bei den Gesprächen mit Russland gebeten. Weißrussland gilt als einer der engsten Verbündeten Russlands. Lukaschenko hat die Politik des Kreml gegenüber der Ukraine aber immer wieder scharf kritisiert. Thema der Gespräche soll der Zugang internationaler Ermittler zum Absturzort des Flugzeuges MH17 sein.

Und Poroschenko will auch über die Geiseln sprechen, die sich in der Gewalt der pro-russischen Aufständischen befinden sollen. Ob auch Vertreter der Rebellen nach Minsk kommen werden ist noch unklar. Sie stehen militärisch immer stärker unter Druck, denn bei Kämpfen rund um die Stadt Donezk sollen allein heute 19 Menschen ums Leben gekommen sein. Verschärft hat sich auch die Beziehung der Rebellen zu den Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Die OSZE arbeite mit der Regierung in Kiew zusammen und helfe der ukrainischen Armee, so der Vorwurf. Die Volksrepublik Donezk überlege daher, die Zusammenarbeit mit der OSZE zu beenden.