Waffenruhe in Gaza gescheitert

Eine Waffenruhe, die eine dreitägige Pause im Gazakonflikt hätte bringen können, ist heute kläglich gescheitert. Mehr als 40 Palästinenser wurden heute getötet, ebenso zwei israelische Soldaten, ein israelischer Soldat wurde heute von der Hamas entführt.

Abendjournal, 01.08.2014

Israelische Artillerie-Einheit

(c) EPA/ATEF SAFADI

Heute früh noch Hoffnung: Wir hoffen, dass die Israelis und Palästinenser sich an die Waffenruhe halten, weil wir brauchen eine Pause in diesem Massaker und dieser Katastrophe, sagt ein Palästinenser, dessen Frau gerade Zwillinge im Gazastreifen zur Welt gebracht hat. Doch von Anfang an meldeten beide Seiten schwere Zwischenfälle, schon zu Mittag erklärte Israel die Waffenruhe als gescheitert. Israel macht die Hamas für das Scheitern verantwortlich. Die Hamas muss für die Fortsetzung dieses Konflikts zur Verantwortung gezogen werden und für die daraus resultierende humanitäre Krise, so Israels Regierungssprecher Mark Regev.

Zwei israelische Soldaten wurden heute getötet, doch besonders scharf reagiert Israel auf die mutmaßliche Entführung eines israelischen Soldaten durch die Hamas. Das ist ein wirklich gefährlicher Schritt und könnte zu einer Eskalation führen, so Regev.

Die Palästinenser sind ihrerseits überzeugt, dass Israel den Waffenstillstand von Anfang an verletzt hat. Husam Zomlot, ein Sprecher der Fatah, wirft Israel vor, nicht die Hamas, sondern alle Palästinenser zu bekämpfen. Absichtlich würden Kinder, Frauen, die Strom- und Wasserversorgung von Israel angriffen, ganze Familien würden ausgelöscht, so ein Sprecher der Fatah von Palästinenserpräsiden Mahmoud Abbas.