Ukraine: Gefangenenaustausch vereinbart

Auch wenn es in den vergangenen Stunden in der Ostukraine wieder zahlreiche Tote bei Kämpfen gegeben hat, gibt es doch ein paar Zeichen für eine möglicherweise beginnende Entspannung. So haben etwa die prorussischen Rebellen und die ukrainische Armee einen Gefangenenaustausch vereinbart. Und die OSZE-Ermittler können jetzt wieder zum Flugzeugwrack.

Abendjournal, 01.08.2014

Die ukrainische Armee und die prorussischen Separatisten haben den gegenseitigen Austausch von 20 Gefangenen vereinbart. Die Männer sollen in Kürze freigelassen werden. Dieser Gefangenenaustausch sei ein wichtiges Element, um einen beiderseitigen und stabilen Waffenstillstand zu erreichen, so die OSZE.

Die Aufständischen haben den internationalen Ermittlern heute außerdem den Zugang zum Absturzort des malaysischen Flugzeugs möglich gemacht. Neben zehn OSZE-Beobachtern sind inzwischen rund 50 australische und niederländische Bergungsexperten vor Ort.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat heute auch zwei wichtige Abkommen unterzeichnet. Sie gestatten Australien und den Niederlanden, bewaffnete Kräfte an den Absturzort zu entsenden, sagt Präsidentensprecher Andriy Lysenko: "Die Mission wird aus militärischem und zivilen Personal aus den Niederlanden und Australien bestehen, sowie auch aus anderen Ländern, deren Staatsbürger unter den Opfern sind. Sie dürfen Waffen tragen und Uniform. Und sich selbst mit Waffengewalt verteidigen. Bis zu 700 Bewaffnete dürfen zur Absturzstelle."

Australien und die Niederlande werden daher in den kommenden Tagen rund 950 Soldaten und Ermittler zur Absturzstelle bringen. Die Rebellen lehnen das kategorisch ab. Trotzdem sollen kommende Woche Gespräche über eine nachhaltige Waffenruhe fortgesetzt werden.