Mikl-Leitner verteidigt Asyl-Notquartiere

Das Innenministerium hat gestern angekündigt, dass Speisesäle und Turnhallen zu Notschlafstätten für Flüchtlinge umfunktioniert werden sollen. Caritas und Grüne kritisieren das. Es sollten lieber wieder mehr Asylwerber im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen untergebracht werden. Der Bescheid zum Aufnahmestopp in Traiskirchen sei ohnehin dubios, formulieren die Grünen. Aber ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner verteidigt ihre Vorgangsweise.

Mittagsjournal, 20.8.2014

Innenministerin Mikl-Leitner im Gespräch mit Bernt Koschuh

"Schere geht auseinander"

Wichtig sei, dass kein Asylwerber auf der Straße steht und jeder menschenwürdig untergebracht wird, die Notquartiere sollen da eine Vorsorge sein, so Mikl-Leitner. Die Lage sei weiter angespannt, am Dienstag habe man 130 und am Montag 128 Asylanträge verzeichnet, während nur 22 von den Ländern übernommen würden. "Die Schere geht hier immer weiter auseinander", so Mikl-Leitner.

An den "rechtsgültigen" Bescheid für einen Aufnahmestopp in Traiskirchen müssten sich die Beamten und auch die Betreuungsfirma ORS halten. Die Forderung, mehr Menschen in Traiskirchen aufzunehmen, komme gerade von jenen Leuten, die noch vor kurzem die Unterbringung von tausend Asylwerbern in Traiskirchen als menschenunwürdig kritisiert hatten. "Das halte ich für äußerst bemerkenswert." Die Parteipolitik müsse man aus der Asylpolitik herausnehmen.

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