Nordirak: Journalist enthauptet

Aus Rache für die US-Luftschläge im Nordirak hat die Terrormiliz Islamischer Staat nach eigenen Angaben einen US-Journalisten enthauptet. Die Gruppe veröffentlichte im Internet ein Video, das die Ermordung des Fotografen James Foley zeigen soll. Der britische Außenminister Philip Hammond stuft dieses Video als echt ein.

Philip Hammond

Philip Hammond verlässt 10 Downing Street

(c) EPA/ANDY RAIN

Abendjournal, 20.08.2014

In dem Video muss James Foley zunächst kniend ein paar Sätze verlesen, die seine Kidnapper ihm offenbar vorgeschrieben haben. Danach ist sein abgetrennter Kopf auf seinem Körper zu sehen. Die grausame Botschaft soll Terror verbreiten und ist als Rache für die amerikanischen Luftschläge gegen die Terrormiliz Islamischer Staat gedacht. Ein maskierter Mann, der Foley offenbar tötet, beschuldigt die USA, unschuldige Moslems zu töten. Dann droht er:

"Wir sind eine islamische Armee und ein Staat, der von vielen Muslims weltweit akzeptiert wird. Jeder Versuch von dir, Obama, den Muslims das Recht auf Leben in Sicherheit unter dem islamischen Kalifat abzusprechen, wird im Blutvergießen deines Volkes resultieren."

Großbritannien will wegen des angeblich britischen Akzents untersuchen, ob der Mann Brite ist. Der britische Premierminister David Cameron unterbricht seinen Urlaub für ein Krisentreffen. Die britische Regierung geht davon aus, dass etwa 400 britische Staatsbürger für die IS kämpfen, die auch eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen könnten. Der amerikanische Präsident Barack Obama wird noch heute öffentlich Stellung nehmen.

Der grausame Mord ist offenbar eine Reaktion darauf, dass die IS-Kämpfer durch die amerikanischen Luftschläge und die US-Waffenlieferung an die irakischen und kurdischen Verbände an der Front an Terrain im Nordirak verloren haben.