Dschihadisten in Österreich festgenommen

Nach der Festnahme von neun mutmaßlichen Dschihadisten, die angeblich nach Syrien reisen wollten um zu kämpfen, gibt es noch viele offene Fragen. Heute fällt möglicherweise die Entscheidung, ob über die Frau und die sieben Männer aus Tschetschenien Untersuchungshaft verhängt wird.

Morgenjournal, 21.8.2014

Längere Ermittlungen

Innerhalb von 48 Stunden muss das Gericht entscheiden, ob die Festgenommenen in Untersuchungshaft genommen werden. Es sind sieben Männer und eine Frau - alle stammen aus Tschetschenien. Und ein Österreicher türkischer Herkunft, der die Reise organisiert haben soll. Einer der festgenommenen Tschetschenen wurde wieder freigelassen, weil noch minderjährig. Über die Festgenommenen weiß man noch wenig, zum Beispiel, wo und wie sie in Österreich gelebt haben. Fest steht: Sie wurden nach offenbar länger dauernden Ermittlungen verhaftet. Wie mittlerweile viele in Europa sollen sie auf dem Weg nach Syrien gewesen sein, um dort zu kämpfen. In zwei Fahrzeugen wollten sie jeweils in Nickelsdorf und Arnoldstein über die Grenze.

Wenn Untersuchungshaft verhängt wird, will Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sofort ein Verfahren zur Aberkennung des Asylstatus einleiten, sagte sie schon gestern. Alle festgenommenen Tschetschenen sind in Österreich anerkannte Flüchtlinge. Im Irak und in Syrien kämpfen derzeit etwa 2.000 Frauen und Männer aus EU-Ländern - aus Frankreich sind es laut Schätzungen 900 Kämpfer, und auch in Deutschland steigt laut Behörden die Zahl derer, die in den Bürgerkrieg nach Syrien ziehen. Aus Österreich sind es etwa 100, schätzt der Verfassungsschutz.

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