Arbeitskampf an der New Yorker MET

Seit einem halben Jahr tobt an der Metropolitan Opera in New York ein Machtkampf zwischen Intendanz und Gewerkschaften, der den rechtzeitigen Start der neuen Saison am 22. September gefährdet hat. Nun scheint man sich in groben Zügen geeinigt zu haben.

Gewerkschafter sprechen vor der MET

(c) EPA/JUSTIN LANE

Kulturjournal, 21.08.2014

Kai Clement

Nach Einigungen mit den Gewerkschaften der Sänger und des Orchesters sei in der Nacht auch eine Übereinkunft mit den Bühnenarbeitern erzielt worden, teilte die Oper heute mit.

Im Frühjahr hatte die Leitung der Metropolitan Opera (MET) angekündigt, die Gagen um ein Sechstel zu kürzen. Denn auch die MET leidet unter sinkenden Besucherzahlen und steigenden Kosten. Die Honorare machen etwa 80 Prozent der Kosten aus. Der Schritt hatte Protest bei den Gewerkschaften ausgelöst - und das sind bei der MET mehr als ein Dutzend, denn in Amerika hat jede Berufsgruppe ihre Gewerkschaft - vom Billeteur über den Perückenmacher bis zum Choristen oder Musiker.

Zwischenzeitlich drohte Intendant Peter gelb nur noch Angestellte ins Haus zu lassen, die keiner Gewerkschaft angehören. Insgesamt hat die MET 1.600 Vollzeit- und 1.700 Teilzeitbeschäftigte. Der Chor besteht aus 80, das Orchester aus 97 Musikern.

Nun scheint sich eine Lösung abzuzeichnen. Zumindest mit drei der größten Gewerkschaften. Nach Einigungen mit den Gewerkschaften der Sänger und des Orchesters sei in der Nacht auch eine Übereinkunft mit den Bühnenarbeitern erzielt worden. Damit könnten die Proben und Vorbereitungen für die Ende September beginnende neue Saison wie geplant fortgesetzt werden.