Werbung für Brustkrebs-Screening

Nach einem chaotischen Start des österreichweiten Brustkrebs-Screening wollen die Sozialversicherungen jetzt das seit Jänner laufende Vorsorgeprogramm besser bewerben. Dadurch soll die Zahl der Frauen, die zur Mammographie gehen, wieder steigen. Im österreichweiten Schnitt sind um 25 Prozent weniger Frauen zur Mammographie gegangen als vor der Einführung.

Morgenjournal, 22.8.2014

"Präventivmedizinischer Skandal"

Das Brustkrebs-Screening hätte ein großer Wurf für die Gesundheit der österreichischen Frauen werden sollen, mit verbesserter Diagnostik und besseren Geräten. Das Ziel war, mehr Frauen als bisher zur Vorsorgeuntersuchung zu bringen, um so mehr Tumore im Frühstadium zu erkennen. Doch das ist nicht der Fall - es kommen weniger Frauen, von den 610.000 bis dato per Brief eingeladenen Frauen sind nur 120.000 gekommen, so Leopold Schmidt, Kenner des Brustkrebs-Screening-Programms: "Das ist in meinen Augen ein präventivmedizinischer Skandal, denn die Früherkennung wird dadurch deutlich eingeschränkt." Früh erkannte Mammakarzinome seien heilbar, zu spät erkannte bedürften ein deutlich erhöhten medizinischen Therapie, so Schmidt.

Großangelegte Image-Kampagne

Der Hauptgrund für den Rückgang: das neue Brustkrebs-Screening stellt eine System-Umstellung für Frauen, wie Ärzte dar. Darüber sei zu wenig informiert worden, lautet die Kritik. Eine Kritik die jetzt scheinbar gehört wird. Die seit erstem August im Amt befindliche neue Leiterin des Brustkrebs-Screening-Programms Romana Ruda kündigt jetzt - fast überraschend - eine großangelegte Image-Kampagne an, "weil es einfach wesentlich ist, dass der Bekanntheitsgrad des Programms noch einmal weiter erhöht wird."

Details - wie die Kampagne aussehen soll gibt es nicht, man sei in der Konzeptionsphase. Nur so viel: Die Kampagne werde vermutlich im "Brustkrebs-Monat" Oktober stattfinden und man werde Geld dafür in die Hand nehmen - einen "sechsstelligen Betrag", bestätigt Ruda. Ob 100.000 Euro oder mehr - dazu will sie noch nichts sagen.