US-Aktionsplan gegen Ebola

Eine Seuche, die die Welt bedroht – so drastisch bezeichnet US-Präsident Barack Obama die Ebola-Epidemie in Westafrika. Die USA stellen jetzt massive Hilfe zur Verfügung: sie schicken 3000 Soldaten in die betroffene Region, um die Seuche in den Griff zu bekommen. Denn dabei gehe nicht nur um eine Krankheit, sondern um weitreichende Folgen.

Morgenjournal, 17.9.2014

Die Wahrheit ist: in Westafrika verbreitet sich Ebola in einer Weise, die wir es bisher nicht gesehen haben, warnt US-Präsident Barack Obama bei seiner Rede vor der US-Gesundheitsbehörde in Atlanta. Die Seuche wird schlimmer und schlimmer und gerät völlig außer Kontrolle. Rund 2.500 Menschen sind seit dem Ausbruch der Epidemie in Westafrika gestorben, sagt die WHO. Die meisten in Liberia, Guinea und Sierra Leone. Doppelt so viele sind derzeit mit dem Virus infiziert.

Wenn wir diese Epidemie nicht stoppen, könnten sich hunderttausende Menschen infizieren, warnt Obama. Und das hätte politische, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Konsequenzen – nicht nur für die betroffenen Länder, sondern für die ganze Welt: Wenn diese Länder zusammenbrechen, wenn ihre Wirtschaft kollabiert, Menschen in Panik geraten, dann ist das eine potenzielle Gefahr für die globale Sicherheit. Zeit, zu handeln, meint Obama: In den kommenden sechs Monaten sollen mindestens 3.000 US-Soldaten in die besonders betroffenen Länder reisen, um dort den lokalen Behörden dabei zu helfen, die Seuche zu bekämpfen.

In der liberianischen Hauptstadt Monrovia soll eine Kommandozentrale eingerichtet werden, wo jede Woche 500 Krankenpfleger ausgebildet werden sollen. Weitere 17 Kliniken mit je 100 Betten werden in anderen betroffenen Regionen errichtet. Luftbrücken sollen den Transport von Medikamenten und Desinfektionsmitteln einfacher machen. Außerdem wollen die USA rund 90 Millionen Dollar zur Verfügung stellen, um die Produktion des Ebola-Wirkstoffes ZMapp voranzutreiben. Der US-Kongress will darüber noch diese Woche abstimmen.

Die Welt weiß, wie man diese Krankheit bekämpfen kann, appelliert Obama an die internationale Staatengemeinschaft. Wir müssen etwas unternehmen, wir müssen handeln.
Im Rahmen eines Resolutionvorschlages im UNO Sicherheitsrat fordern die USA alle Staaten auf, Westafrika zu helfen –und es vor allem NICHT zu isolieren. Statt Reisebeschränkungen zu verhängen, sollten die Flug- und Schifffahrtslinien ihre Verbindungen zu den betroffenen Ländern aufrechterhalten, fordern die USA. Am Donnerstag soll der Sicherheitsrat in New York über die Resolution abstimmen.

Die Weltbank hat gestern 105 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt, um die Gesundheitsbehörden in Liberia, Sierra Leone und Guinea zu unterstützen. Laut Schätzungen der UNO ist das aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Um die Ebola-Seuche einzudämmen, benötige man etwa eine Milliarde Dollar, heißt es.