Fritz-Kreisler-Violin-Wettbewerb 2014

Im großen Saal des Wiener Konzerthauses fand gestern Abend das große Finale des 8. Fritz-Kreisler-Wettbewerbs statt. Begleitet vom ORF RSO Wien unter der Leitung von Johannes Wildner spielten die besten Drei um den Sieg. Gewonnen hat schließlich der 23-jährige Jan Mracek aus Tschechien.

Geigenhals

ORF

Johannes Brahms brachte ihm den Sieg: Jan Mracek hat ganz knapp vor dem Amerikaner William Hagen, gefolgt vom Österreicher Emmanuel Tjeknavorian, gewonnen. Die drei trennten nur wenige Punkte, bestätigt Michael Frischenschlager - das Niveau sei heuer besonders hoch gewesen. So hoch, dass man einen Preis finanziell aufgestockt und einen zusätzlichen vergeben hat.

Kulturjournal, 19.09.2014

Alle vier Jahre lockt der Wettbewerb die besten jungen Violinvirtuosinnen und -virtuosen aus aller Welt nach Wien. Hatte Michael Frischenschlager, Präsidenten der Fritz-Kreisler-Gesellschaft und Initiator des Wettbewerbs zuvor noch über den steten Mangel an erstklassigen Geiger aus Österreich geklagt, so hatte es gestern erstmals in der Geschichte einer ins Finale geschafft.

Dabei konnte man sich gestern über das Publikumsinteresse nicht beklagen - der große Saal des Wiener Konzerthauses war gut besucht - die Stimmung gespannt bis euphorisch. Über das allgemeine Niveau konnte man sich dann während der Jurysitzung überzeugen: da bekamen auch die Geiger der Plätze vier bis sieben die Möglichkeit sich vor dem Publikum zu präsenteren. Der Laie merkte oft keinen Unterschied zu den Finalisten.

230 Künstler/innen aus aller Welt hatten sich auch heuer wieder gemeldet. Davon wurden 59 Geigerinnen und Geiger wurden nach Wien eingeladen. Und obwohl wie immer Japan und Südkorea stark vertreten waren, gelang keinem der Einzug ins Finale. Dafür aber einem der sechs zum Wettbewerb zugelassen Österreicher: Emmanuel Tjeknavorian, der den dritten Platz belegte.

Übrigens darf beim Kreisler-Wettbewerb keiner der Juroren einen eigenen Schüler im Wettbewerb haben. So will man die Objektivität wahren. Die Preise sind hoch dotiert. Die ersten drei etwa mit 15.000, 12.000 und 10.000 Euro.

Viel wichtiger ist dem Gewinner allerdings die Chance ein Konzert mit den Wiener Philharmonikern zu spielen. Auch für die anderen beiden Preisträger werden Konzerte mit prominenten Orchestern arrangiert. Alle drei dürfen zudem eine CD ihrer Wahl bei Naxos HNH einspielen. Und so hoch wie das künstlerische Niveau heuer war, sollte man sich auch den einen oder anderen Namen eines nicht prämierten Künstlers merken.