Keine Einigung im Gasstreit

Wenn Sie ihren Metzgermeister ein halbes Jahr nicht bezahlen, dann spricht der auch von einem Obstacle - also einem Hindernis. So volksnah bringt EU-Kommissar Günther Oettinger auf den Punkt, dass es gestern Abend im Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland wieder keine Einigung gegeben hat. Wohl aber, wie es heißt "wichtige Fortschritte". Nächste Woche geht es weiter.

Morgenjournal, 22.10.2014

Wenige Wochen sind es noch bis zum Winter. Doch eine Einigung der Ukraine mit ihrem wichtigsten Gaslieferanten Russland steht noch aus. Gestern Abend hat es bei Verhandlungen in Brüssel, laut Energiekommissar Günther Öttinger Fortschritte gegeben.

Der russische Energieminister Alexander Novak betont, dass vor Jahresende die Schulden der Ukraine beglichen werden müssen. Er bestätigt den Preis von 385 Dollar pro 1000 Kubikmeter.

Oettinger zeigte Verständnis für die russische Forderung nach Tilgung der Schulden. "Wenn Sie Ihren Metzgermeister ein halbes Jahr für Fleisch nicht bezahlen, spricht der auch von großen Problemen," sagt Öttinger. Doch habe man sich jetzt zumindest über den Gaspreis geeinigt.

Das nächste Treffen findet in einer Woche statt, bis dahin wird die Ukrainische Seite gemeinsam mit der EU eine Lösung finden müssen, um die offenen Rechnungen zu bezahlen. Das sind insgesamt an die 3 Milliarden Dollar.

Ob die Ukraine das Geld mit Hilfe von Banken, des Internationalen Währungsfonds und der EU aufbringen kann ist noch offen. Sollte es aber bis nächsten Mittwoch keine Einigung geben, dann würde für die EU das Risiko eines Ausfalls an Gas steigen, sagt Energiekommissar Günther Öttinger.