USA: Empörung über Tod von 12-Jährigem

In den USA sind die landesweiten Proteste wegen des Todes des 18jährigen Michael Brown und der Entscheidung, den Todesschützen, einen Polizisten, nicht anzuklagen, abgeflaut.
In Ferguson selbst hat es nur einige kleine Zwischenfälle gegeben. Dagegen sind im zweiten aktuellen Fall - ein 12-Jähriger ist am Samstag auf einem Spielplatz von der Polizei erschossen worden - neue Details bekannt geworden. Dass die Waffe möglicherweise eine Attrappe ist, haben die Polizisten nicht erfahren. Dafür hat ein Beamter offenbar sofort geschossen

Morgenjournal, 27.11.2014

Nur zwei Sekunden nachdem die Polizisten aus dem Auto gestiegen sind haben sie auf den Buben geschossen. Das zeigen Videos aus Überwachungskameras. Die Bilder zeigen wie der 12 jährige zuvor im Park auf und ab gegangen ist - immer wieder zieht er die Pistole hervor. Genau das hat auch ein Anrufer am Polizeinotruf gemeldet: Da ist ein Typ mit einer Pistole. Vielleicht eine Attrappe. Aber er zielt auf jeden. Aber vielleicht ist die Waffe nicht echt.

Der Anrufer hat also zwei Mal gesagt, dass die Waffe womöglich nicht echt ist. Diese Information ist aber nicht bis zu den Polizisten durchgedrungen. Sie schießen sofort und funken an die Zentrale: Ein ist Mann ist getroffen. Schwarze Hautfarbe. Um die 20 Jahre. Hatte Pistole in der Hand.

Die Eltern des Getöteten haben nun erwirkt, dass das Video und der Notruf - sowie der Mitschnitt des Polizeifunks veröffentlicht werden. Polizeichef Edward Tomba sagt die Polizisten hätten den Buben ausreichend gewarnt: Er ist drei Mal vom Officer aufgefordert worden die Hände hoch zu halten. Wie das in den zwei Sekunden gehen hätte sollen erklärt der Polizeichef allerdings nicht.

Bei dem Schützen handelt es sich um einen 26-jährigen Weißen, der erst seit März bei der Polizei ist. Er und der 46-jährige zweite Polizist im Einsatz sind derzeit beurlaubt, während der Fall untersucht wird.