Beamte: Christ-Gewerkschafter verteidigen Absolute

Trotz leichter Verluste haben die Christgewerkschafter (FCG) bei den Personalvertretungswahlen im öffentlichen Dienst ihre absolute Mehrheit gehalten. Verluste setzte es auch für die Sozialdemokratischen Gewerkschafter (FSG). Zugewinne gab es für die freiheitliche AUF sowie für die Unabhängigen Gewerkschafter.

Ein Schild, dass zu einem Wahllokal führt

APA/HERBERT NEUBAUER

Morgenjournal, 28.11.2014

Die Personalvertretungswahlen sind geschlagen: 230.000 Beamte, Vertragsbedienstete und Landeslehrer haben bis zum Abend ihre Stimmen abgegeben, nun sind sie ausgezählt. Die Christgewerkschafter verteidigen demnach ihre Vormachtstellung, sinken aber von fast 56 Prozent im Jahr 2009 auf 53 Prozent, die SPÖ-nahe FSG kommt nach 29 Prozent jetzt auf 26,5 Prozent. Die Unabhängigen-Gewerkschafter, die teilweise auch von den Grünen unterstützt werden, haben sich von fast 9 auf 10,7 Prozent gesteigert - und die Freiheitlichen von knapp 6 auf 7,7 Prozent.

Das große Ziel ist geschafft, sagt der schwarze oberste Beamtengewerkschafter, Fritz Neugebauer: absolute Mehrheiten in diesen Zeiten seien recht ungewöhnlich. Daher sei im Gesamtgefüge des Öffentlichen Dienstes, die absolute Mehrheit zu halten, ein sehr sehr guter Erfolg - so Neugebauer, der aber die leichten Verluste seiner Fraktion, der FCG, beklagt.

Solche gibt es auch bei den roten Gewerkschaftern, dazu FSG-Beamtenchef Richard Holzer: das schmerze, weil man antrete um zu gewinnen. Den größten Dämpfer erleiden die Roten im während der Spardebatte heiklen Bundesheerbereich, hier verlieren sie Platz zwei an die Freiheitlichen. Für Holzer nicht ganz überraschend: es sei nicht klug, die Sparpläne vor den Wahlen vorzulegen und keine Klarheiten zu schaffen.

Der blaue Bundesheer-Gewerkschafter Werner Hammer führt seinen Erfolg zurück auf die enorme Unzufriedenheit der Bediensteten im Bundesheer.

Österreichweit kommen die Freiheitlichen auf Platz vier hinter den Unabhängigen-Gewerkschaftern, die teilweise auch von den Grünen unterstützt werden. Für die Unabhängigen bilanziert Reinhart Sellner: es gebe mehr bunte Flecken auf der Landkarte - etwa in Richtung Gesamtschule, sagt Sellner. Sowohl bei den AHS- als auch den BHS-Lehrern liegen die Unabhängigen mit Gewinnen auf Platz zwei hinter der FCG.

Bei der Polizei gibt es nach der Personalvertretungswahl eher überraschend einen Wechsel: Die Schwarzen holen erstmals seit der Zusammenlegung mit der Gendarmerie Platz eins, den lange die SPÖ-nahe FSG innehatte. Dazu Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, ÖVP: trotz der Dienststellenstrukturreform, trotz der Zusammenlegungen habe es die FCG auf Platz Eins geschafft.

Ein Minus von 13 Prozentpunkten verzeichnen die roten Gewerkschafter im Kanzleramt von Werner Faymann, SPÖ. Mit 55 Prozent halten sie dort aber immer noch die absolute Mehrheit.
Noch ist das Endergebnis der Wahlen vorläufig, schon in Kürze will es die Beamtengewerkschaft bestätigen.