Weltklimakonferenz - Die Fakten

Bis 12. Dezember findet in der peruanischen Hauptstadt Lima die 20. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen statt. Delegationen aus 195 Staaten werden dort über eine gemeinsame Klimapolitik beraten. Umweltschützer und Klimaforscher hoffen, dass sich die Politiker schnell auf ein gemeinsames Vorgehen einigen werden. Denn viel Zeit bleibt nicht mehr, um einen dramatischen Temperaturanstieg zu verhindern.

Mittagsjournal, 1.12.2014

Zwei Grad Celsius sind das Maximum - höher soll die Temperatur weltweit nicht steigen. Von diesem Ziel ausgehend, beschäftigt sich die Klimaforschung aktuell mit zwei Fragen: Was können wir tun, um dieses Ziel zu erreichen und was passiert, wenn wir es nicht tun. Die einzige Möglichkeit, das Zwei-Grad-Ziel noch zu erreichen, ist, den Ausstoß von Treibhausgasen drastisch zu senken. Dafür bleibt nicht mehr viel Zeit, warnt der Energieforscher Keywan Riahi vom IIASA in Laxenburg.

Obwohl die Gefahren bekannt sind, steigen die Emissionen weiter. Prognosen sagen, dass bis 2020 weltweit zehn Gigatonnen Kohlendioxid mehr produziert werden, als es der Kampf gegen den Klimawandel erlaubt. Zehn Gigatonnen, das ist das Zehnfache der jährlichen Emissionen des 80-Millionen Einwohner umfassenden Deutschlands. Die Folgen dieser nachlässigen Klimapolitik zeigen sich bereits, betont der Klimaforscher Georg Kaser von der Universität Innsbruck - auch in Österreich. Etwa bei den Gletschern, die seit Jahrzehnten kleiner werden.

Die Erwärmung ist im Alpenraum doppelt so stark, wie in anderen Weltgegenden. Die nächtlichen Temperaturen steigen, wovon vor allem Schädlinge und Ungeziefer profitieren - das gefährdet unter anderem die heimische Landwirtschaft.

Weltweit ist ein Anstieg des Meeresspiegels zu beobachten, der immer bedrohlicher wird. Denn die Eiskappen an den Polen schmelzen nicht nur oberflächlich, wärmere Meeresströmungen waschen das Eis auch von unten aus.

Überflutungen auf der einen Seite, Hitzewellen, Dürren und Wasserknappheit auf der anderen - diese Phänomene werden in Zukunft noch drastischer werden. Noch besteht laut Experten die Möglichkeit, diese Folgen des Klimawandels einzudämmen. Doch bereits in 15 Jahren wird das mit den vorhandenen Technologien unmöglich sein.

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