Hörspiel von Tamta Melaschwili

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Die Presse sprach von einer "packenden und verstörenden Prosa", ein "schmales Bändchen von großer erzählerischer Wucht."

Vor dem Hintergrund des Kaukasuskrieges im Jahr 2008, mit Georgien auf der einen und Russland und Südossetien und Abchasien auf der anderen Seite, schildert die 1979 geborene georgische Erzählerin Tamta Melaschwili das Leben zweier dreizehnjähriger Mädchen. Ihre Heimat ist verwüstet. Wer Geld hat, ist geflüchtet. Die Männer sind an der Front oder vegetieren vor sich hin.

Gedenktaferl und Kerzen, Nordkaukasus

(c) KAZBEK VAKHAYEV / EPA / picturedesk.com

… verdienen keine Erde …

Hiergeblieben sind nur Frauen, Alte und Kinder. Inmitten der gespenstischen Szenerie sind Ninzo und Ketewan, genannt Zknapi, auf sich selbst gestellt. Sie spielen miteinander, flirten, entdecken ihre neu erwachte Weiblichkeit, "organisieren" Zigaretten, Medikamente und Babynahrung für das unterernährte Brüderchen und für die sterbende Großmutter. Sie kämpfen füreinander und um ihr Leben, bilden eine Allianz gegen das große Sterben ringsum. Am Ende des Buches wird eine der beiden tot sein, zerfetzt von einer Mine.