Ein Hörstück von "Die Transmissionare"
Meine Träume erzähle ich Ihnen nicht. Nach Gesprächen mit den Bewohner/innen des Seniorenwohnheims Schloss Neuteufenbach
Sie sind alt und sie blicken zurück. Das Leben liegt weitgehend hinter ihnen. Die Tage verbringen sie mit Warten, Essen und Kartenspielen.
8. April 2017, 21:58
Betreuer und Therapeuten kümmern sich liebevoll um ihre Klientel. Das Gedächtnis wird trainiert, die Laune stimuliert. Die Gegenwart schwindet zu Gunsten der Vergangenheit. Und es waren schwere Zeiten, die die Bewohner/innen des Seniorenwohnheims Schloss Neuteufenbach in der Steiermark zu durchleben hatten.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH
… warum sollt‘ ich es mir gefallen lassen? …
Die aus Bad Radkersburg stammende Künstlerin Natscha Gangl hat viele Tage mit den alten Menschen verbracht. Sie hat zugehört, notiert und das Gehörte später poetisch verdichtet. Gemeinsam mit dem Musiker und Komponisten Sergio Vásquez Carrillo ist aus dem so gewonnenen Material ein Hörstück entstanden, in dem Menschen weder aus- noch vorgestellt werden, sondern in dem menschliche Erfahrung und menschliches Leid durch Verdichtung und Verfremdung zum Thema eines akustischen Kunstwerks werden. Der gemeinsame Name der Künstlergruppe, "Die Transmissionare", ist programmatisch zu verstehen. Botschaften werden übersetzt und transportiert. Kunst, kompromisslose Kunst, dient der Aufklärung. Ästhetisch eigenständig, inhaltlich engagiert.
Team
Regie: Natascha Gangl, Komposition und Tongestaltung: Sergio Vásquez Carrillo, mit: Friederike Harmsen, Sergio Vásquez Carrillo und Natascha Gangl (Autorenproduktion)