Abdullah-Zentrum will sich neu ausrichten

In der Debatte über eine mögliche Schließung des umstrittenen König-Abdullah-Zentrums hat sich nun auch das Zentrum selbst zu Wort gemeldet. Während SPÖ, FPÖ und Grüne eine sofortige Schließung des Zentrums fordern, spricht sich Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) für eine Neuausrichtung aus. Im Zentrum selbst bewertet man diesen Vorschlag positiv.

Morgenjournal, 19.1.2015

Die Anzahl der Mitgliedstaaten des Dialogzentrums soll erhöht werden, so der Plan. Derzeit zählen dazu nur Österreich, Saudi-Arabien und Spanien sowie der Vatikan - dieser hat aber nur Beobachterstatus. Darüber hinaus will man den Dialog zwischen den Religionen stärken - und die Religionsfreiheit, wie Außenminister Sebastian kur betont.

Warum man sich bisher nicht für den saudischen Blogger engagiert hat, erklärt der Sprecher des Abdullah Zentrums Peter Kaiser so. Es sei vom Direktorium nicht vorgesehen, dass interne Entscheidungen von Staaten kommentiert werden.

Man will sich also nicht in innerstaatliche Angelegenheiten einmischen, argumentiert Kaiser. Auf die Frage, ob er es in Ordnung findet, wie Saudi Arabien mit dem Blogger umgeht, antwortet er so: man unterstütze ausnahmslos die allgemeine Erklärung der Menschenrechte, aber zu innerstaatlichen Angelegenheiten äußere man sich nicht. Man sei aber gegen jede Form der Gewalt.

Das König Abdullah Zentrum soll in den kommenden Wochen evaluiert werden, dann wird entschieden, ob man es umstrukturiert, oder ob es geschlossen wird.