EU-Behörde rät von elf Medikamenten ab

Nach der Affäre um mangelhafte Medikamentenstudien empfiehlt die europäische Arzneimittelagentur (EMA,) dass die Zulassung für einige Medikamente zurückgezogen wird. Es handelt sich ausnahmslos um Generika, also um nachgeahmte Arzneien. In Deutschland sind 52 Produkte betroffen, in Österreich elf Medikamente.

Morgenjournal, 24.1.2015

Lieferstopp bereits seit Dezember

Magenschutzmedikamente, Blutdruckmittel und Antihistaminika befinden sich auf der Liste, die die europäische Agentur für Arzneimittelsicherheit (EMA) nun veröffentlicht hat. Die EMA empfiehlt, die Zulassungen für diese Medikamente zurückziehen.

Über 10 der 11 in Österreich auf dem Markt befindlichen Medikamente wurde aber bereits im Dezember bei Bekanntwerden der Affäre ein Lieferstopp verfügt, sagt Christa Wirthumer-Hoche von der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES): "Diese Produkte sind in Österreich derzeit nicht am Markt - entweder waren sie nicht vermarktet oder sie haben bereits im Dezember einem freiwilligen Lieferstopp zugestimmt."

Kein Hinweis auf Gesundheitsgefahren

Für ein Medikament - das Blutdruckmittel Nebivolol - wurden in Österreich entsprechende Studien nachgereicht, sagt Wirthumer-Hoche. Dieses Präparat bleibe vorläufig auf dem Markt, "da für dieses eine Produkt national Daten vorgelegt wurden, die auch positiv bewertet wurden. Jedoch haben sie irgendwie nicht den Weg nach London gefunden."

Der Zulassungsinhaber müsse nun mit der europäischen Agentur für Arzneimittelsicherheit Kontakt aufnehmen. Hinweise auf Gesundheitsgefahren bei den betroffenen Medikamenten gebe es jedenfalls nicht.