Von James Salter

Jäger

Basierend auf seinen Einsätzen im Korea-Krieg hat der US-amerikanische Autor James Salter 1957 seinen Debütroman "The Hunters" vergfasst. Nun wurde "Jäger" von Beatrice Howeg neu übersetzt.

Ernst Grabovszki

James Salter geht mit 17 Jahren geht nach Westpoint, es folgt eine militärische Karriere, Heirat und zwei Kinder. Mit 32 entscheidet er sich, sein Leben zu verändern und Schriftsteller zu werden.

Zwölf Jahre diente Salter in der US Air Force und hatte zumindest eines seinen Kollegen voraus: Er verwandelte sein frühes Leben in Literatur. Somit ist es kein Zufall, dass sein erster Roman "Jäger" aus dem Jahr 1957 autobiographische Züge trägt.

Salters Alter ego heißt Cleve Connell, ist 31 Jahre alt und Kampfpilot im Koreakrieg, wo er als so genannter Schwarmführer eingesetzt wird, als Leiter einer Formation aus vier Flugzeugen, die durch geschickte Taktik ihre Gegner in der Luft ausschalten soll. Längst der Sinn dafür abhandengekommen, weshalb er sich auf diese zweifelhafte Mission eingelassen hat.

Ein maßvoller, erzählerisch gut dosierter Einstieg in eine Literaturkarriere war Salters Debüt. Mit einfachem, schmucklosem Stil umspielt er die Bewegungen und Gesten seiner Figuren und setzt sie sorgsam und unspektakulär in Szene. Doch gerade diese Geräuschlosigkeit lässt erst hören, was Salter zu sagen hat. Er spricht von einem Sinn des Daseins, vom angstlosen Vertrauen, vom spurlosen Verlassen der Welt, von einer arglosen Männlichkeit, die angesichts der letzten Regungen des Atems und des Geistes wie zu Staub zerfällt.

Service

James Salter, "Jäger", Roman, aus dem Amerikanischen von Beatrice Howeg, Berlin Verlag