Von Lafcadio Hearn

Chita

Der griechisch-englischen Weltenbummlers Lafcadio Hearn hat 1889 den kurzen Roman "Chita. A Memory of Last Island" geschrieben. Damals lebte Hearn in New Orleans, und von einer der Stadt vorgelagerten Insel handelt die Geschichte.

Stürmische See, Buchcover "Chita"

JUNG & JUNG

"'Chita' sei alle jenen empfohlen, die ein intensives, facettenreiches Spracherlebnis zu schätzen wissen."

Lafcadio Hearn, der Sohn einer Griechin und eines Engländers, war zu seinen Lebzeiten von 1850 bis 1904 eher Exot und Außenseiter, der im Alter von vierzig Jahren nach Japan übersiedelte, dort heiratete und eine Familie gründete und schließlich dort auch starb.

Anfang der 1870er Jahre war Lafcadio Hearn einer der gefragtesten Zeitungsreporter in Cincinnati. Das änderte sich jedoch schlagartig, als seine geheime Ehe mit einem dunkelhäutigen Küchenmädchen aufflog. Zu jener Zeit waren Mischehen verpönt, in manchen Staaten sogar verboten, und Lafcadio Hearn verlor deshalb seinen Job. Als auch noch seine Ehe geschieden wurde, machte er sich auf nach New Orleans, um ein neues Leben zu beginnen. Doch der Traum vom Süden hielt der Realität nicht stand.

Der Roman "Chita" basiert auf der wahren Geschichte eines Mädchens, das nach der gewaltigen Sturmflut vom 10. August 1856 beide Eltern verloren hatte und von armen Fischern großgezogen wurde. Hearn sah darin den idealen Stoff für sein langgehegtes Vorhaben, poetische Prosa zu schreiben. Im ersten Teil des Romans schildert er ausführlich, ähnlich einer Reportage, die Landschaft rund um die Ile Dernière, die bei eben jenem Sturm 1856 überschwemmt wurde.

Lafcadio Hearn hat eine kurze, aber sehr intensive Geschichte geschrieben, in der er sich ausgiebig mit der Poesie und den Launen der Natur beschäftigt. Menschen spielen eine Rolle, aber eben nur eine Nebenrolle. Die ersten 25 Seiten des Romans sind reine Landschafts- und Naturbeschreibungen, die aber aufgrund der wunderschönen, bildhaften Sprache des Autors zu fesseln vermögen.

Servcie

Lafcadio Hearn, "Chita", Roman, aus dem Englischen von Alexander Pechmann, Jung & Jung Verlag