IS-Rückkehrer: Österreich muss handeln

Österreich muss mehr tun um Häftlinge und Rückkehrer vom sogenannten "Islamischen Staat" in den Gefängnissen von weiterer Radikalisierung abzuhalten, warnt die deutsche Islamismus-Expertin Claudia Dantschke, die auf Einladung der Grünen in Wien ist.

Dantschke, die die Berliner De-Radikalisierungstelle Hayat leitet war auch bei der Vorbereitung des österreichischen Deradikalisierungsplanes eingebunden. Im Vergleich zu Deutschland seien die Maßnahmen in Österreich aber auffällig unterfinanziert, sagt sie im Ö1-Interview.

Morgenjournal, 5.3.2015

De-Radikalisierung ist das neue Schlagwort und das Ziel ist klar, die Zielgruppen aber schwer auszumachen und noch schwerer ist es, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. In Österreich ist die De-Radikalisierungshotline eine erste Initiative, das Netzwerk zur De-Radikalisierung in Wien ebenso wie die Mütterschule, die vor einigen Tagen vorgestellt wurde.

Bei der Vorbereitung des österreichischen De-Radikalisierungsplanes hat auch Claudia Dantschke ihre Erfahrungen aus Deutschland eingebracht, wo sie in Berlin HAYAT leitet - das türkische Wort für Leben. Die Islamismus-Expertin ist derzeit wieder in Wien auf Einladung der Wiener Grünen. Claudia Dantschke meint, dass in Österreich zu wenig Geld zur Verfügung gestellt wird für diese Arbeit und dass Österreich mehr tun muss, um Häftlinge und Rückkehrer vom sogenannten "Islamischen Staat" in den Gefängnissen von weiter Radikalisierung abzuhalten.