Strauss-Oper "Elektra" kehrt zurück an Staatsoper

Nach drei Jahren ist die Oper "Elektra" von Richard Strauss wieder an der Wiener Staatsoper zu sehen. Nach 26 Jahren allerdings in einer neuen Inszenierung - denn Harry Kupfers mittlerweile tatsächlich legendenhafte Produktion wird von Uwe Eric Laufenberg abgelöst. Mit der morgigen Premiere debütiert der deutsche Regisseur an der Wiener Staasoper.

Mittagsjournal, 28.3.2015

Dal Monte

Elektra: Inbegriff der starken Frau

Sie ist der Inbegriff der unbeugsamen, charakterstarken Frau: Elektra, Tochter des Agamemnon. Es war die erste Zusammenarbeit von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal und vor allem Hofmannsthal hielt fest wie er sein Libretto auf keinen Fall umgesetzt wissen wollte: antikisierend, formal und auf keinen Fall hell. Düster und klaustrophobisch wollte er Elektra- für Uwe Eric Laufenberg in diesem Fall bindend.
Er blickt in die Entstehungszeit der Oper mit Verlängerung in die Weltkriege ohne den Figuren an mythischem Gehalt zu nehmen.

Inszenierung als "Österreichisch-bayrisches Antikentum"

Ein Österreich-bayrisches Antikentum nennt Laufenberg seine Inszenierung. Die Bühne ist ein düsterer Raum mit gekachelter Dusche auf der einen Seite in der Anfangs auch nackte, blutbesudelte Mädchen gesäubert werden. Im Hintergrund: Zwei offene Aufzüge alla Paternoster in denen am Ende die Traumata des Hauses von oben nach unten und von unten nach oben bewegt werden. In hellgrau gekleidete Paare kommen, freuen sich und tanzen über das Blut in eine bessere Zukunft. Dazwischen Elektra die versucht sich rein zu tanzen.
Einzig Chrysothemis bleibt als Fragezeichen zurück und relativiert die Freude. Zuhören sind Nina Stemme in der Titelpartie, Anne Schwanewilms als Chrysothemis, Falk Struckmann als Orest.
Die Vorstellung am 4. April wird um 20.00 im Programm Österreich 1 live übertragen.