Knapp 430.000 Menschen ohne Job

In Österreich ist die Arbeitslosigkeit im März weiter gestiegen und bleibt damit auf Rekordniveau: Ende März waren knapp 430.000 Menschen arbeitslos. Das sind um 6,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

AMS-Tafel mit Beschmierungen

APA/HERBERT NEUBAUER

Mittagsjournal, 1.4.2015

Die Warteschlangen beim AMS werden immer länger. Hoffnung und Resignation liegen da oft nahe beieinander. Die Wirtschaft schwächelt, Aufträge bleiben aus und viele Unternehmen schlittern überhaupt in die Pleite. Das bekommen vor allem der Handel und die Baubranche zu spüren, wo die Arbeitslosigkeit besonders stark gestiegen ist - und zwar quer durch alle Bundesländer.

Extrem schwer tun sich bei der Jobsuche weiterhin Migranten, Leiharbeiter und Ältere - bereits jeder vierte Arbeitslose ist über 50. Um Älteren den Wiedereinstieg zu erleichtern setzt das AMS auf Lohnzuschüsse - bei der derzeitigen Wirtschaftslage können aber auch diese finanziellen Zuckerln nur bedingt helfen.

Im Bundesländervergleich ist Wien übrigens der negativ Ausreißer - mit einem Plus von 23 Prozent. Das liegt aber nicht nur an der mauen Konjunktur. Sondern auch daran, dass das AMS sein Kurssystem komplett umgekrempelt hat. Das heißt: Das AMS vergibt zwar mehr Lohnzuschüsse, spart aber bei Schulungen und Bewerbungstrainings - die in der Vergangenheit ja oft heftig kritisiert wurden.

Viele ehemalige Schulungsteilnehmer scheinen damit jetzt in der offiziellen Arbeitslosenstatistik auf - die damit zwar ehrlicher, aber nicht erfreulicher wird.