Iran-Verhandlungen: Weiter zähes Ringen um Einigung

Die Iranverhandlungen in Lausanne haben ihr Ziel noch immer nicht erreicht. Nachdem ie Signale aus den Delegationen am Abend immer weniger zuversichtlich klangen, wurde schließlich klar: Auch der Abend würde keine Einigung bringen. Ob es heute einen Deal geben wird, scheint inzwischen auch nicht mehr ganz sicher zu sein.

John Kerry  mit den Händen in den Hosentaschen

APA/EPA/LAURENT GILLIERON

Morgenjournal, 2.4.2015

Weiter keine Einigung

Als klar wird, dass die Gespräche abermals in die Verlängerung gehen, bestätigt in Washington der Sprecher des Weißen Hauses Josh Earnest, dass die USA nicht mutwillig vom Tisch aufstehen würden, solange der Iran ernsthaft verhandle. Aber warnend fügt er hinzu: "Sollten die Gespräche aber vollkommen festfahren, dann würden die USA und die internationale Gemeinschaft nicht zögern, auszusteigen."

Auf der anderen Seite kontert Irans Außenminister Jawad Zarif: "Iran habe sein Engagement gezeigt. Es sei jetzt an den Gegenseite, die Chance zu nützen, die sich vielleicht nie mehr wiederholen wird."

Gibt es einen Kompromiss?

Man ist in Lausanne an einem Punkt angelangt, wo jede Seite darauf wartet, dass sich die andere bewegt. Für US-Präsident Barack Obama ist es ein Dilemma. Er braucht aus dieser Gesprächsrunde in Lausanne iranische Verpflichtungen schwarz auf weiß, um sie den Gegnern eines Abkommens im Kongress vorzulegen. Damit diese nicht neue Sanktionen gegen den Iran verhängen, und jeden weiteren Gesprächsverlauf gefährden.

Umgekehrt hat auch die iranische Seite die Kritiker zuhause im Auge, und versucht - vor einem endgültigen Abkommen im Juni - jetzt in Lausanne so wenig Zugeständnisse wir möglich herzugeben.

Zwischen diesen Polen muss ein Kompromiss gefunden werden. Und wenn heute im Lauf des Tages eine Einigung zustande kommt, die einen kleinsten gemeinsamen Nenner festhält, dann wäre das schon ein Erfolg.