Abwicklung der HETA verzögert sich

Die HETA, also die Bad Bank der Hypo, braucht für ihre Bilanz 2014 länger als geplant. Am Abend hat sie bekannt gegeben, dass sie es nicht bis Ende des Monats schafft, die Vermögenswerte neu zu beurteilen. Seit Anfang März gibt es für die HETA ein Schuldenmoratorium: Sie zahlt bis Mai 2016 keine Schulden mehr zurück und wird abgewickelt.

Morgenjournal, 25.4.2015

Keine fristgerechte Veröffentlichung der Bilanz

Wie groß das Finanzloch bei der HETA konkret ist, wird man nicht so schnell wissen. Die fristgerechte Veröffentlichung der Bilanz für 2014 am 30. April geht sich nicht aus. Darüber hat der HETA-Vorstand gestern den Aufsichtsrat informiert. Die Finanzmarktaufsicht hatte man schon vorige Woche vorgewarnt.

Die Situation ist nicht ganz neu. Anfang März hatte man nach einer Prüfung der Vermögenswerte bekanntgegeben, dass sich ein neues Finanzloch von bis zu 7,6 Milliarden Euro auftun könnte. Diese Warnung hatte das sogenannte Moratorium zur Folge, dass also die HETA ihre Anleihen vorerst nicht mehr bedient und abgewickelt wird. Damit wollte man, so die Strategie des Finanzministeriums, die Gläubiger zur Kasse bitten und nicht mehr die Steuerzahler.

"Mehr Zeit" für genaue Analyse

In der Zwischenzeit - nämlich Mitte April - hat der neue HETA-Vorstandsvorsitzende Sebastian Schoenaich-Carolath seinen Job angetreten. Er sollte als ausgewiesener Experte im Bereich der Restrukturierung federführend die Leitung übernehmen. Dass die Analyse der Vermögenswerte komplex ist, hat auch er feststellen müssen und demnach die Verzögerung bekanntgegeben.

Denn die Grundlage für das Moratorium von Anfang März waren wie es am Abend in einer Mitteilung hieß, "lediglich erste, vorläufige Ergebnisse". Für die genaue Analyse der Vermögenswerte braucht man demnach mehr Zeit. Als neuen Termin für die Veröffentlichung der Bilanz nennt man nun Ende Mai.