Studiogespräch mit Barbara Stelzl-Marx

Besatzungskinder

Mal war es die große Liebe, mal ein pragmatische Versorgungspartnerschaft. Und mal war es Vergewaltigung. Bis 1956 kam es in Österreich zu 30.000 Besatzungskindern, das entspricht etwa der Einwohnerzahl von Bregenz. Ihrem Schicksal gingen die Historikerinnen Barbara Stelzl-Marx und Silke Satjukow in einer umfassenden Studie nach: "Besatzungskinder - Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und Deutschland".

Historische Aufnahme zweier Kinder

Böhlau Verlag

Besatzungskinder gab es in der französischen, der britischen, der amerikanischen und auch in der sowjetischen Besatzungszone. Für die Kinder machte dies wenig Unterschied, bestimmend war das familiäre Umfeld. Und die Frage, ob ein österreichischer Stiefvater das Kind von einem ehemaligen feind akzeptieren würde. So mancher zerriss das einzige Bild des leiblichen Vaters, um die Erinnerung an ihn auszulöschen.

Service

Barbara Stelzl-Marx und Silke Satjukow (Hg.), "Besatzungskinder - Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und Deutschland", Böhlau Verlag