Steirischer Wahlkampf in heißer Phase

Nicht einmal mehr zwei Wochen sind es noch bis zur Landtagswahl in der Steiermark. Es ist eine Wahl, nach der alles so bleiben soll, wie es ist - zumindest wenn es nach SPÖ und ÖVP geht, die auch nach der Wahl als Reformpartner, weitermachen wollen. Sie verteidigen im Wahlkampf Gemeinde-Fusionen und Budget-Kürzungen und kündigen an, dass sie mit den Reformen noch nicht ganz fertig sind. Herausgefordert werden sie von sechs anderen Parteien. "Alle gegen 2" heißt demnach das Motto im steirischen Wahlkampf.

Morgenjournal, 18.5.2015

Wenn zwei sich nicht streiten, freut das die Dritten nicht unbedingt. Das Versprechen von SPÖ und ÖVP zusammenzubleiben, schränkt den politischen Spielraum stark ein. Einen sparsamen Wahlkampf wollen die beiden Großen machen, Plakate gibt es erst seit kurzem. Und da ist auf einem ÖVP-Plakat nicht nur Hermann Schützenhöfer zu sehen, sondern auch eine Silhouette - ist es Franz Voves? Nein, sagt Schützenhöfer. Aber es sei ein Signal, dass zwei auf Augenhöhe operieren.

Beim Streit geht es diesmal eher um den Dritten, in diesem Fall um die FPÖ. SPÖ und ÖVP betonen immer wieder, wie schlecht es dem Bundesland Kärnten wegen der freiheitlichen Regierung geht. Und Landeshauptmann Franz Voves kritisiert auch die Art, wie die FPÖ im Wahlkampf mit dem Thema Asyl umgeht: Haßprediger, Lügner, Hetzer und Rattenfänger.

Emotional in dieser Hinsicht war der Wahlkampf bereits, bevor das Schubhaftzentrum Vordernberg für Flüchtlinge geöffnet wurde. Etwa durch eine FPÖ-Broschüre mit einem bewaffneten Dschihadisten oder die Plakate mit dem Slogan "Neue Wohnungen statt neuer Moscheen". 990.000 Euro gibt die Partei nach eigenen Angaben für diesen Wahlkampf aus - weil es so viele Plakate sind, geht die Konkurrenz von Kosten aus, die dreimal so hoch sind. Stimmt nicht, sagt Spitzenkandidat Mario Kunasek. Schwierig sei es aber, weil die Plakate beschmiert wurden.

Umkämpft ist diesmal die Obersteiermark, aber auch die Landeshauptstadt Graz. Hier wollen Grüne, KPÖ, Neos und Piraten ein Grundmandat schaffen, der relativ kurze Wahlkampf und die Tatsache, dass es macht-technisch ja eigentlich um nichts geht, setzt ihnen zu. Beim Team Stronach kommen interne Probleme dazu. Josef Kaltenegger ist bereits der zweite Spitzenkandidat in diesem Wahlkampf, unterstützt wird er von Parteigründer Frank Stronach, der noch bis zur Wahl in der Steiermark bleiben und wahlkämpfen will.